Die Schweizer Bevölkerung ist mit der medizinischen Versorgung zufrieden. Fast zwei Drittel bezeichnen die Qualität der Versorgung in einer Umfrage als «hervorragend» oder «sehr gut». Im Vergleich zu vor drei Jahren ist die Zufriedenheit jedoch gesunken.

Bei der letzten Befragung von 2020 lag der Anteil noch bei rund drei Viertel, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag mitteilte. Die Befragung wird von der Stiftung Commonwealth Fund alle drei Jahre bei Personen über 18 Jahren in zehn Ländern durchgeführt.

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In der Deutschschweiz und in der Westschweiz wird die Gesundheitsversorgung zudem besser bewertet als in der italienischen Schweiz, wo der gleiche Wert bei etwas über der Hälfte liegt.

Platz zwei hinter Neuseeland

Weiter schätzt ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung die eigene Gesundheit als «gut» oder «sehr gut» ein. Aber auch dieser Wert hat im Vergleich zu den drei letzten Umfragen leicht abgenommen. Damit belegt die Schweiz im internationalen Vergleich nicht mehr den ersten, sondern den zweiten Platz hinter Neuseeland und vor den USA.

Knapp die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz leidet an mindestens einer chronischen Erkrankung, wie aus der Erhebung weiter hervorgeht. Am häufigsten genannt wurden in der Umfrage Erkrankungen wie Bluthochdruck, Asthma, chronische Lungenkrankheiten oder psychische Erkrankungen. In der Schweiz war 2023 jede zehnte Person wegen eines psychischen Problems in Behandlung.

Im internationalen Vergleich weist die Schweiz mit diesem Anteil an chronischen Erkrankungen den zweitniedrigsten nach Frankreich auf. In Australien etwa haben mehr als zwei Drittel der Menschen eine chronische Erkrankung. Der Wert ist in der Schweiz laut BAG jedoch seit 2010 gestiegen.

Bloss nicht am Wochenende krank werden

Schwieriger geworden ist laut Umfrage, ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten eine medizinische Behandlung zu erhalten. Hier wird der Personalmangel im Gesundheitswesen deutlich spürbar. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass es «sehr schwierig» oder «eher schwierig» sei, abends, am Wochenende oder an Feiertagen eine medizinische Versorgung zu erhalten, ohne dabei eine Notfallstation oder Notfallpraxis zu besuchen. 2020 lag dieser Anteil bei der Hälfte. (awp/sda/hzi/mig)