Hurrikan Ian in Florida, rekordhohe Hagelschäden in Frankreich, Überschwemmungen in Australien und Südafrika, Winterstürme in Europa und den USA sowie Dürren in Europa, China, Nord- und Südamerika: 2022 war das zweite Jahr in Folge, in dem versicherte Naturkatastrophenschäden die Marke von 100 Milliarden Dollar überschritten haben, zeigt ein Bericht der Swiss Re.

Damit bestätige sich der Trend der vergangenen drei Jahrzehnte, wonach die versicherten Schäden pro Jahr um durchschnittlich 5 bis 7 Prozent stiegen, so der zweitgrösste Rückversicherer der Welt. Dass die Schäden letztes Jahr 100 Milliarden übersteigen würden, war von Swiss Re bereits im Dezember erwartet worden.

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Wirtschaftswachstum und Inflation als Schadentreiber

Insgesamt verursachten Naturkatastrophen 2022 weltweit wirtschaftliche Schäden von 275 Milliarden Dollar, wovon 125 Milliarden Dollar durch Versicherungen gedeckt waren, heisst es im Bericht. Wichtigste Schadentreiber waren demnach das Wirtschaftswachstum und die Zunahme von Sachvermögen in gefährdeten Gebieten, verschärft durch den aussergewöhnlichen Inflationsdruck.

«Das Ausmass der Schäden ist weniger auf aussergewöhnliche Naturgefahren zurückzuführen als vielmehr darauf, dass Sachwerte zunehmend exponiert sind», sagt Martin Bertogg, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re. «Auch wenn die Inflation sinkt, bleibt die zunehmende Wertekonzentration in Lagen, die durch Naturkatastrophen gefährdet sind, ein wichtiger Faktor, der die Schäden in die Höhe treibt.»

Für die Versicherungs- und Rückversicherungsbranche gelte es daher, aktuelle Gefahrenzonen sorgfältiger in den Risikobeurteilungen abzubilden und gleichzeitig der Gesellschaft zu helfen, besser gegen Naturgefahren gerüstet zu sein.

(pm/hzi/gku)