Die Analysten von UBS Global Wealth Management läuten die Alarmglocke: Sie haben die Anlageklasse der Aktien auf «underweight» gesetzt. Mit einem Abbau der Aktienquote sollen sich die Anleger vor Handelsstreitigkeiten und der allgemeinen politischen Verunsicherung wappnen, schreibt Mark Haefele, der Chief Investment Officer von UBS.

«Nach einer neuerlichen Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China sind die Risiken für die Weltwirtschaft und die Märkte gestiegen», meldet Haefele in einem Anlegerpapier. Die UBS – mit rund 2'500 Milliarden Franken an Assets under Management die weltgrösste Vermögensverwaltungsbank – empfiehlt damit zum ersten Mal seit der Eurokrise von 2010, Aktien unterzugewichten.

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Eine Rolle bei der neuen UBS-Beurteilung spielt insbesondere die Einschätzung der Aktien aus Schwellenländern, die einer höheren Volatilität verspüren sowie eher exponiert sind, wenn sich das globale Wachstum verlangsamt und die Handelsspannungen eskalieren. 

Zeit, Risiken zu neutralisieren

«Da die Verhandlungen zwischen den USA und China die Marktbewegungen in nächster Zeit beherrschen werden», so die Notiz aus dem Hause UBS, «sollten sich die Investoren auf eine höhere Volatilität einstellen.» Es sei daher angebracht, einen Teil der hier lauernden Risiken zu neutralisieren. 

Grundsätzlich hielt Haefele allerdings auch fest, dass man Aktien nicht allzu stark untergewichten müsse – und er wiederholte seine Hoffnung, dass die Vereinigten Staaten auch im kommenden Jahr eine Rezession vermeiden könnten.

Eine völlig andere Einfärbung bot eine Investment-Note aus der grössten Bank Amerikas, JP Morgan. Deren Strategen kamen jetzt zum Schluss, dass sich der September für die Aktienmärkte positiv entwickeln könnte. Nach dem Shakeout vom August dürfte es wieder an der Zeit sein, neu einzusteigen, so Mislav Matejka, Chef Global and European Equity Strategy bei JP Morgan.

«Während wir im August eine Konsolidierung erwarteten, bleiben wir dabei, dass dieser Rückgang nicht länger dauern sollte als jener im Mai», so die Analyse. «Und wir denken immer noch, dass der (Aktien-)Markt aufs Jahresende hin ansteigen wird.»

Der die erwähnte Schwäche im letzten Mai wurde innert gut sechs Wochen auskorrigiert, konkreter: Der S&P 500 holte den höchsten Stand vom Beginn jenes Monats (3. Mai) am 21. Juni wieder ein.

«Konstruktiv bei Aktien»

Als positive Faktoren nennt JP Morgan dabei die Aussichten auf grössere Geldmengen in Europa, Zinssenkungen durch die Fed und diverse technische Indikatoren. Eine Basis gegen zu grosse Abstürze biete auch die Aussicht auf positive Quartalsabschlüsse im Herbst. 

In einem sind sich nun also die (vorsichtige) UBS und die (optimistische) JP Morgan einig: eine Rezession in den USA steht nicht vor der Tür.  «Es ist zu früh, um die nächste US-Rezession zu erwarten», schreibt JP Morgan, «und man sollte bei Aktien konstruktiv sein.»

Bloomberg» | rap)

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