Am Nachmittag verlor die Gemeinschaftswährung 0,4 Prozent auf 1,0758 Dollar. Nachdem das Währungspaar am Morgen noch in einer engen Spanne gehandelt wurde, schickten im frühen US-Handel besser als erwartete ausgefallene ADP-Arbeitsmarktdaten den Greenback auf neue Tageshochs. Dem Abrechnungsdienstleister ADP zufolge wurden im Januar 246'000 neue Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen, Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 168'000 erwartet.

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Am Abend wird der Offenmarktausschuss (FOMC) der Federal Reserve seine geldpolitische Entscheidung vorlegen. Beobachter rechnen nicht mit einem Zinsschritt, auch Bloomberg-Daten zeigen derzeit lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 14,5 Prozent für eine straffere Geldpolitik. Marktteilnehmer werden aber verstärkt auf Hinweise zum weiteren Vorgehen der US-Notenbank achten. Ein Zinsschritt im Sommer gilt als sehr sicher. Ob die Federal Reserve bereits im März handeln wird, ist derzeit noch unklar. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung zu diesem Zeitpunkt liegt aktuell bei 34,6 Prozent.

Merkel weist Kritik zurück

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Kritik von Peter Navarro, Handelsberater von US-Präsident Donald Trump, zurückgewiesen. Navarro hatte Deutschland vorgeworfen, die Schwäche des Euro für eigene Wirtschaftsinteressen zu benutzen. Merkel stellte klar, dass sie «keinen Einfluss» auf die EZB nehmen könne und deshalb nicht in der Lage sei, etwas an der aktuellen Situation zu ändern. Credit-Agricole-Stratege Manuel Oliveri wies darauf hin, dass «es unwahrscheinlich ist, dass eine verbale Intervention alleine den Dollar nachhaltig schwächen wird.»

Das britische Pfund stieg zum Dollar um 0,6 Prozent auf 1,2639 Dollar im Vorfeld der Zinsentscheidung der Bank of England. Es wird allgemein erwartet, dass die Zinsen auf einem unverändert niedrigen Niveau von 0,25 Prozent verbleiben und Governor Mark Carney hinsichtlich der politischen Risiken aus der Brexit-Entscheidung weiter vorsichtig bleiben wird. Marktteilnehmer wetten aber auf eine etwas «hawkischere» Grundhaltung des geldpolitischen Entscheidungsgremiums, da sich bisher keine Anzeichen negativer Auswirkungen des Brexit auf die Wirtschaft ergeben haben, schreibt Nomura in einer Analyse.

Der Yen verlor zum Dollar um 0,5 Prozent auf 113,42 Yen und zum Euro 0,4 Prozent auf 122,29 Yen. Der Franken erlebte einen bislang abermals wenig spannenden Handelstag. Zum Euro notierte die schweizerische Landeswährung kaum verändert bei 1,0681 Franken und zum Dollar mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 0,9925 Franken.

(bloomberg/chb)