Die Dominanz von US-Investoren an der Schweizer Börse ging in den vergangenen Quartalen deutlich zurück. Seit September 2017 verringerte sich der Anteil US-amerikanischer Anleger wie des Fondsriesen BlackRock oder des ETF-Giganten Vanguard, die in SMI-Titel investieren, von 44 auf aktuell 40,6 Prozent.

Am stärksten zogen sich die Amerikaner in dieser Zeit von Unternehmen wie dem Rückversicherer Swiss Re oder der Swatch Group zurück. In beiden Fällen reduzierten die Wall-Street-Firmen ihre Beteiligungen von mehr als 42 auf 30 Prozent.

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Schweizer holen auf

Aufgerückt sind dafür nicht zuletzt die Schweizer. Beim Uhrenhersteller holen Anleger wie UBS, CS oder ZKB seit Anfang 2017 kontinuierlich auf. Mit 27,6 Prozent US-Anleger von den Schweizer Banken. Bei Julius Bär ging ihr Anteil seit Herbst 2017 von 67 auf 55 Prozent zurück, bei der Credit Suisse von 52 auf 47 Prozent. Bei der CS haben Schweizer Geldverwalter mit einem Anteil von 8,68 Prozent die Katarer mit 8,62 Prozent inzwischen auf den dritten Rang verwiesen.

Trotz der jüngsten Einbussen ist die Vormachtstellung der US-Riesen immer noch gross. Unter den 20 Unternehmen im Leitindex gibt es lediglich zwei, bei denen andere Länder als die USA dominieren. Die Swisscom ist der einzige unter den SMI-Titeln, bei dem Schweizer die Nase vorn haben, und das gleich mit einem Anteil von 77 Prozent. Bei ABB hat Schweden, repräsentiert vor allem durch die Beteiligungsgesellschaft Cevian, die USA mit einem Anteil von 28,34 Prozent inzwischen überholt.

Mehr skandinavischer Einfluss

Bei Givaudan liegen die Amerikaner noch vorn. Aber auch hier steigt der Einfluss skandinavischer Anleger. Geschmack am Duftstoffhersteller hat Norwegens Staatsfonds gefunden. Im vierten Quartal legte er sich Givaudan-Aktien mit einem aktuellen Gegenwert von mehr als drei Milliarden Franken ins Depot und hält nun 15,6 Prozent der Wertpapiere. Norwegen hat sich im Staatenranking durch diesen Deal vor die Schweiz gesetzt. Ihr Anteil liegt bei 5,49 Prozent.

Bei 6 der 20 SMI-Firmen haben die Amerikaner ihre Präsenz gegen den Trend erhöht. Am deutlichsten bei Novartis. Der Anteil am Pharmariesen stieg von 38 auf 41 Prozent. Bei Nestlé wird von US-Seite seit 2016 zugekauft: 53 Prozent der Marktkapitalisierung befinden sich bereits in ihrem Besitz.

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Erich Gerbl
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