Die US-Notenbank Fed wird voraussichtlich im September in einem Arbeitspapier Vor- und Nachteile von digitalen Währungen und Zahlungssystemen abwägen. Fed-Chef Jerome Powell nannte diese Studie am Mittwoch in einer Kongressanhörung einen wichtigen Schritt bei der Entscheidungsfindung, ob die Fed Digitalgeld ausgeben sollte. Dafür sprechen würde laut Powell, dass es gegenüber einem Spektrum vieler privaten Initiativen für Kryptowährungen und Stable Coins womöglich eine sinnvollere Alternative wäre. Wenn es eine digitale US-Währung gäbe, bräuchte man die privaten Initiativen wohl auch nicht mehr, so der Fed-Chef.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Anders als die Fed hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits eine wichtige Weiche für die mögliche Einführung eines digitalen Euro gestellt. Die Währungshüter beschlossen, das Projekt einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung zu starten. Diese Untersuchungsphase soll nun 24 Monate dauern. Dabei sollen zunächst Kernfragen wie die Ausgestaltung und die Verteilung eines digitalen Euro geklärt werden. Bislang hatte es dazu lediglich Vorarbeiten gegeben. Die Untersuchungsphase werde die Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro nicht vorwegnehmen, erklärte die EZB. Diese werde später gefällt.

Derzeit loten etwa 90 Prozent aller Notenbanken weltweit aus, ob sie digitale Versionen ihrer Währungen ausgeben sollen. Bislang hat aber noch keines der grossen Länder eine eigene Digitalwährung eingeführt. Am weitesten vorangeschritten ist derzeit China. Dort wurden bereits Probeläufe mit einem digitalen Yuan in Millionenmetropolen wie Shanghai oder Shenzhen gestartet.

(reuters/gku)