Dank seinem Reichtum an Erdgas ist der Wüstenstaat Katar pro Kopf das reichste Land der Welt. Für Lebensmittel und fast alle anderen Alltagsgüter ist das Emirat indes auf Importe angewiesen. Umso härter dürften die Kataris von den Strafmassnahmen der Nachbarn und einiger weiterer islamischer Länder getroffen werden.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien gehören zu den wichtigsten Handelspartnern des Kleinstaats. Die Schliessung der einzigen Landgrenze – zu Saudi-Arabien – und des saudischen Luftraumes dürfte zudem die Importe aus anderen Ländern erschweren.

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Die Schweiz exportiert viel

Besonders schwierig wird bei einer andauernden Blockade die Versorgung der Bevölkerung: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind das drittwichtigste Herkunftsland der katarischen Importe, Saudi-Arabien steht auf Platz acht, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt. Allerdings schneiden sich die beiden Staaten mit dem Abbruch der Beziehungen auch ins eigene Fleisch, in dem sie ihre Exporteure eines wichtigen Ziellandes berauben.

Sollte die Krise zu einem Einbruch der Kaufkraft in Katar führen, würden auch Branchen in zahlreichen weiteren Ländern leiden. Die grössten Exporteure nach Katar sind China und die USA mit einem Volumen von zusammen über 7 Milliarden Dollar im Jahr. Für die Schweiz als zwölftgrösster Exporteur nach Katar stehen etwas weniger als 1 Milliarde Franken auf dem Spiel.

(Manuel Brand, Statista/gku)

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