Der Schweizer Franken hat nach der Bekanntgabe überraschend tiefer Inflationsdaten gegenüber dem Dollar und dem Euro deutlich nachgegeben.

Aktuell kostet ein Dollar rund 88,1 Rappen, so hoch war der Dollarkurs zum Franken seit Dezember nicht mehr. Vor der Veröffentlichung der Konsumentenpreise hatte das Währungspaar Dollar-Franken noch einen halben Rappen tiefer notiert. Der Euro verteuerte sich gegenüber dem Franken auf 94,7 Rappen von zuvor gut 94,3 Rappen.

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Senkt die SNB bald die Zinsen?

Die Konsumentenpreise in der Schweiz sind im Januar gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent gestiegen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer deutlich höheren Teuerungsrate zwischen 1,5 und 2,2 Prozent gerechnet.

«Der starke Rückgang der Gesamtinflation in der Schweiz im Januar bedeutet, dass die Inflationsrate die SNB-Prognose für das erste Quartal von 1,8 Prozent mit Sicherheit unterschreiten wird», heisst es in einem ersten Kommentar. Das wiederum schürt die Erwartung, dass die Schweizer Nationalbank als erste Zentralbank der G10-Staaten in diesem geldpolitischen Zyklus die Zinsen senken könnte.

Eine allfällige Zinssenkung hätte zur Folge, dass sich die Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und anderen Währungsräumen, allen voran der Eurozone und den USA, ausweiten würde. Dies wiederum führt zu einer Abwertung des Frankens gegenüber den Vergleichswährungen. Mit anderen Worten: Sinken die Zinsen, wird der Franken billiger.

Gegenüber «Reuters» lehnte die SNB eine Stellungnahme ab. Bei ihrer Zinssitzung Mitte Dezember hatte die Nationalbank den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert bei 1,75 Prozent gelassen und eine mögliche geldpolitische Wende signalisiert. Die Schweizer Währungshüter entscheiden in der Regel viermal jährlich über die Zinsen: Die nächste sogenannte geldpolitische Lagebeurteilung ist für den 21. März anberaumt.

(sda/reuters/mth)