In Verbindung mit dem hohen Preisniveau verringere der starke Franken die Attraktivität von Schweizer Luxusliegenschaften für ausländische Käufer, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Immobilienstudie der UBS. Die Bank schreibt von insgesamt verhaltenen Perspektiven für das Luxussegment des hiesigen Immobilienmarktes.

Der Franken hat in den zurückliegenden Monaten insbesondere gegenüber dem Dollar und dem Euro aufgewertet. Etwa fiel der Euro von gut 99 Rappen im Mai 2024 auf gegenwärtig rund 94 Rappen. Entsprechend sind Häuser in der Schweiz für Ausländerinnen und Ausländer teurer geworden.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der Trend dürfte anhalten: «Längerfristig wird der Franken zum Euro eher bei 0,80 als bei 1,10 Franken stehen. Und zum Dollar werden die Notierungen näher bei 0,70 als bei 1,00 Franken liegen», sagte Thomas Heller, Anlagechef der Frankfurter Bankgesellschaft kürzlich im Gespräch mit cash.ch.

Doch der Franken ist nur ein Faktor, der zu den gedämpften Perspektiven für Luxusimmobilien beiträgt. Laut der UBS werden etwa auch die Turbulenzen an den Börsen und die damit verbundene erhöhte Unsicherheit die Zahlungsbereitschaft einschränken. 

Unterstützung kommt hingegen aus dem geopolitischen Umfeld. Aufgrund der dort herrschenden Unruhen übt die Schweiz - wegen ihrer stabilen Institutionen und ihrer hohen Lebensqualität - Anziehungskraft auf Immobilienkäufer aus dem Ausland aus. 

Alles in allem: Die Experten der UBS rechnen für das Luxusimmobiliensegment im Jahr 2025 «mit einem ähnlich zurückhaltenden Preisanstieg wie im Vorjahr». Die Preisdynamik im Schweizer Luxussegment habe sich 2024 bereits zum zweiten Jahr in Folge verlangsamt.

Dieser Artikel zählt zum Angebot von cash.ch

Umfassende Börsendaten und tagesaktuelle Informationen zu Invest-Themen stellen wir auf unserer Seite Cash.ch bereit.

So habe sich der Preisanstieg bei luxuriösen Eigenheimen im Vorjahresvergleich auf durchschnittlich 1,2 Prozent halbiert. Die Preisentwicklung sei vor allem von Eigentumswohnungen getragen worden, deren Preise im Durchschnitt um 3 Prozent zulegten. Derweil hätten die Preise von Einfamilienhäusern nahezu stagnierten.

Damit entwickelte sich das Luxussegment schwächer als der Gesamtmarkt, auf dem sich die Eigenheimpreise um durchschnittlich 3,2 Prozent verteuerten.

Ein schon hohes Preisniveau

Die Dynamik nimmt allerdings auf einem schon hohen und stark gestiegenen Preisniveau ab. Der UBS zufolge liegt es aktuell 27 Prozent über dem Wert von 2019. In einzelnen Regionen war der Anstieg besonders stark: Die Region Zug verzeichnete einen Zuwachs von über 40 Prozent, und am Zürichsee betrug er 30 bis 40 Prozent. Weniger stark, nämlich rund 20 Prozent, sind die Preise am Genfersee und im Tessin gestiegen.

Der teuerste Standort für Luxusimmobilien ist weiterhin St. Moritz. Dort kostet ein Quadratmeter mindestens 43'000 Franken. Dagegen starten die Quadratmeterpreise in Morcote (TI) bei unter 20'000 Franken. Doch auch im Tessin muss man für Top-Objekte mit markant höheren Preisen rechnen.  

Dieser Artikel erschien zuerst bei Cash unter dem Titel «Der starke Franken dämpft die Nachfrage nach Luxusimmobilien».