Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist in der Schweiz wieder gestiegen, wie Zahlen des Bundes zeigen. Im privaten Sektor verdienten Männer mit 18,9 Prozent zuletzt fast ein Fünftel mehr als Frauen. Bei der letzten Lohnstrukturerhebung 2010 war die Lücke mit 18,4 Prozent noch etwas kleiner. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag die Differenz noch bei 21,5 Prozent (siehe Grafik unten).

Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern variiert zwischen den Berufsgruppen teils drastisch. Fakt ist aber überall: Männer verdienen mehr als Frauen. Gleichzeitig ist die Differenz in der Privatwirtschaft teils deutlich grösser als im öffentlichen Dienst.

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Lohnunterschied im Finanzsektor am grössten

Am drastischsten ist der Unterschied bei Versicherungen und Banken: Im Finanzsektor verdienen Männer im Schnitt über 47 Prozent mehr als Frauen – das weibliche Geschlecht müsste für den gleichen Jahreslohn also fast 18 Monate arbeiten. Während Männer dort auf rund 11'000 Franken kommen, müssen sich Frauen mit 7500 Franken begnügen.

Am kleinsten sind die Unterschiede gemäss den Zahlen des Bundes im Verkehr und in der Logistikbranche mit 5844 beziehungsweise 6222 Franken – Männer verdienen dort also 6,5 Prozent mehr als Frauen.

38 Prozent des Lohnunterschieds nicht objektiv erklärbar

Laut einer Analyse, die vom Bundesamt für Statistik in Auftrag gegeben wurde, kann die Lohndifferenz zu rund 62 Prozent mit objektiv unterschiedlichen Strukturen wie der Hierarchiestufe, dem Dienstalter oder der Ausbildung erklärt werden. Fast 38 Prozent basieren auf unerklärten Faktoren.

Lesen Sie in der obigen Bildergalerie, in welchen Berufen und Branchen Frauen in der Schweiz heute am meisten verdienen. Es offenbaren sich grosse Unterschiede zu den bestbezahlten Branchen für Männer.