In den Handelsstreit der USA mit China kommt wieder Bewegung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump gab am Dienstag ein Stück nach. Die Einführung von Sonderzöllen in Höhe von 10 Prozent auf chinesische Güter wie Laptops oder Mobiltelefone soll verschoben werden, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten mitteilte.

Die Zölle sollten eigentlich ab nächstem Monat greifen. Bei weiteren Produktgruppen wie Computern, Spielekonsolen, Monitoren sowie einigen Bekleidungsstücken werde es eine Verschiebung bis Mitte Dezember geben.

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Wie die «Bloomberg» berichtet, werden auch die Zölle auf saisonale Artikel vorerst nicht mit Zöllen belegt. Das seien Produkte, die Amerikaner zum bevorstehenden Schulanfang oder zu Weihnachten kaufen. Bis zum 15. Dezember könnten sie aufgeschoben werden.

Börsen reagieren positiv

An der Börse gab die Nachricht den Kursen deutlich Auftrieb. In New York verteuerten sich Apple-Aktien beispielsweise um mehr als 5 Prozent. Auch Chipwerte waren stark gefragt.

Trump hatte Anfang August angekündigt, auf Importe aus China im Volumen von 300 Milliarden Dollar einen zehnprozentigen Sonderzoll zu erheben. Er stört sich am riesigen Defizit seines Landes im Handel mit der Volksrepublik und wirft der Regierung in Peking vor, sich nicht an gemachte Versprechen zu halten.

Trump will unter anderem, dass China deutlich mehr US-Agrarerzeugnisse kauft. «Bisher haben sie nicht gemacht, was sie zugesagt haben», twitterte Trump am Dienstag. Womöglich ändere sich dies aber noch.

Verhandlungen geplant

Die USA hatten den Handelsstreit, der die Weltwirtschaft bereits deutlich bremst, zuletzt erst verschärft. Erstmals seit 25 Jahren stuften sie China wieder als Währungsmanipulator ein. Peking setzte daraufhin den Kauf von US-Agrarprodukten aus.

Das Handelsministerium in Peking teilte unterdessen mit, der chinesische Verhandlungsführer Liu He habe mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin telefoniert. Innerhalb der nächsten zwei Wochen solle es ein weiteres Gespräch geben. Die jüngsten Verhandlungen hatten allerdings keine Annäherung gebracht.

(reuters/bloomberg/mlo)