Schon 3,4 Prozent Jahresteuerung, so viel wie seit 1993 nicht mehr. Nun schielen alle auf die Nationalbank, die mit ihrer Zinserhöhung bereits ein erstes Signal gesetzt hat. Müsste Thomas Jordan nicht mutiger auf die Geldbremse treten?

Die Antwort ist nicht so einfach, denn nicht Jordans Geldpolitik hat die Inflation verursacht, es waren die globale Energieknappheit – Erdöl, Erdgas –, Corona-Handelsprobleme und allfällige Fehlentscheide im Ausland. Treiber der Inflation sind die Importe mit derzeit 8,5 Prozent. Die hausgemachte Teuerung der Schweiz liegt mit 1,7 Prozent nach wie vor im gelben Bereich.

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Doch wenn Jordans Geldpolitik nicht Schuld am Schub ist, lässt sich die Teuerung auch nur schwer über die Schweizer Geldpolitik bekämpfen. Um die importierte Inflation über eine tiefere inländische Teuerung zu kompensieren, müsste Jordan die Binnenwirtschaft massiv ausbremsen. Die Folge: Arbeitslose, Firmenkonkurse. Das sollte er nur im äussersten Notfall tun.

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Die Teuerung hat angezogen. Aber welche Produkte treiben sie an und wo fallen derzeit die Preise? Was kann die Nationalbank gegen die steigenden Preise tun und warum steigen die Preise in der Schweiz weniger stark als in den Nachbarländern? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen. 

Michael Heim Handelszeitung
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