Die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich hat sich eine vornehme Aufgabe gesellt: «Die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersex- und Trans-Menschen vorantreiben.» Ein Mission Statement, das Corine Mauch gefällt. Die Zürcher Stadpräsidentin hat die Gleichstellung aller zu ihrer Kernaufgabe gemacht – und die damit betraute Fachstelle entsprechend wohl dotiert.

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Mittlerweile sind im «Kompetenzzentrum» (Eigenbeschrieb) zehn Personen angestellt, die sich 650 Stellenprozente teilen. Das Problem der Ungleichstellung muss sich in der Wirtschaftsmetropole verschärft haben, denn die Fachstelle ist über die Jahre laufend ausgebaut worden.

Stadt Winterthur reagiert ganz anders

SP-Exekutivpolitikerin Mauch und ihr Gleichstellungsbüro finden immer wieder neue Nischen, die man mit guten Absichten beglücken kann. «Die Fachstelle engagiert sich für faire und geregelte Arbeitsbedingungen von Migrantinnen», umschrieb Mauch kürzlich in einem Meinungsbeitrag in der «NZZ» die nächste Aufgabe der Gleichsteller. Nur: Sind dafür nicht zuvorderst Gewerkschaften oder Ausländerorganisationen oder allenfalls das Arbeitsamt zuständig?

Die Stadt Winterthur, die auch eine linke Regierung hat, reagiert ganz anders. Dort hat sich die Exekutive kürzlich entschieden, die Fachstelle für Gleichstellung und Chancengleichheit aufzulösen. Nach 25 Jahren Frauenförderung ist die Basisarbeit geleistet, Behörden und Firmen sind sensibilisiert. Ein Grossteil der Lohndifferenzen ist ohnehin ökonomisch erklärbar – durch Teilzeitarbeit, Erwerbsunterbrechung oder Stabsfunktionen. Wer heute Frauen benachteiligt, handelt sich neben juristischem Ärger ein Reputationsproblem und einen Nachteil auf dem Arbeitsmarkt ein.

Bundesrätliche Quote braucht es nicht

Heute gehören Gleichberechtigung, Diversität und Optimieren des Potenzials von Frauen zur Kernaufgabe von Entscheidern und einer zeitgemässen Personalabteilung. Wer keine oder nur wenige Frauen auf der Beförderungsliste hat, muss sich im Headoffice erklären. Das ist richtig so – bundesrätliche Quoten für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung braucht es dazu nicht.

 

Die Liste der 100 wichtigsten Frauen der Schweizer Wirtschaft publiziert die «Handelszeitung» zum zweiten Mal – ab heute am Kiosk oder mit Abo bequem jede Woche im Briefkasten.

Das Special ist ein Kompendium der bestqualifizierten Managerinnen und Unternehmerinnen, viele davon sind bekannt, über einzelne wird erstmals geschrieben. Und: Die Liste hätte bequem verlängert werden können. Einen kleinen Auszug finden Sie in obiger Bildergalerie.