Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im Juni weiter verbessert. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat Mai auf 2,8 von 3,1 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte.

Insgesamt waren Ende Juni 131'821 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 11'145 weniger als im Mai. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist keine Überraschung, fiel aber noch etwas stärker aus als erwartet. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer Quote zwischen 2,9 und 3,0 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Juni 2020 waren mit 18'468 Personen 12,3 Prozent weniger Menschen bei den RAV registriert.

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Hochbetrieb auf den Baustellen

Beim aktuellen Rückgang dürften zwar auch saisonale Gründe mitgespielt haben, da im Frühling vor allem die Aktivität auf dem Bau anzieht und dort vermehrt Arbeitskräfte gesucht werden. Allerdings ist auch die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote auf 3,1 von 3,2 Prozent etwas gesunken, indes weniger stark als prognostiziert.

Somit erholt sich der Arbeitsmarkt weiter vom Corona-Schock. Bis im Januar war die nicht bereinigte Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent geklettert, nachdem sie vor Ausbruch der Corona-Pandemie zeitweise auf bis zu 2,1 Prozent gesunken war. Im Juni 2020 hatte die Quote im Zuge des ersten harten Lockdowns in der Schweiz bei 3,2 Prozent gelegen, also klar über dem aktuellen Niveau.

Ein weiterer Beleg für den besseren Zustand des Arbeitsmarktes ist die Zahl der offenen Stellen. Diese erhöhte sich im Juni um 5462 auf 60'717 weiter. Davon unterlagen 45'580 der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von 5 Prozent und mehr.

Weniger Kurzarbeit im März

Die Kurzarbeit, mit der die negativen Corona-Effekte während der Krise abgefedert wurden, zog zu Beginn des Jahres wegen den vom Bund im zweiten Corona-Lockdown ergriffenen Massnahmen bekanntlich im Januar und Februar wieder an.

Nach dem Rückgang im März ging die Kurzarbeit im April, zu dem nun aktuelle Zahlen vorliegen, erneut zurück. In diesem Monat waren 304'284 Personen von Kurzarbeit betroffen, das waren knapp 11 Prozent weniger als im Monat davor.

(sda/mbü)