Wie die US-Zentralbank will auch die Bank von Japan vorerst an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Japans Wirtschaft beginne zwar, sich langsam zu erholen, befinde sich wegen der Folgen der Corona-Pandemie jedoch weiterhin in einer ernsten Situation, teilte die Zentralbank in Tokio am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen mit.

Japans Geschäftsbanken können sich damit weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen billig bleiben. Am Vortag hatte auch die Federal Reserve (Fed) mitgeteilt, ihren Leitzins voraussichtlich bis Ende 2023 bei nahe Null zu lassen.

Yoshihide Suga setzt auf Kontinuität

Die Entscheidung der japanischen Notenbank erfolgte einen Tag nach der Wahl des neuen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga. Er will die «Abenomics» genannte Wirtschaftspolitik seines rechtskonservativen Vorgängers Shinzo Abe fortsetzen.

Diese besteht aus einer ultralockeren Geldpolitik der Notenbank, schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen und Reformen. Es wird daher erwartet, dass die Notenbank-Gouverneur Haruhiko Kuroda auch mit Suga kooperieren wird. Von ihrem Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent ist die Notenbank jedoch auch nach mehr als sieben Jahren noch weit entfernt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Lehren aus Japan: Wenn ein Land in der Tiefzins-Falle steckt

Eine Zinserhöhung scheint auf Jahre hinaus undenkbar. Global drohen japanische Zustände. Doch was heisst das? Mehr hier.

(sda/gku)