Beim Pharmakonzern Novartis haben Einmaleinflüsse im zweiten Quartal für einen deutlichen Gewinnrückgang gesorgt. Den Umsatz hat der Konzern nicht zuletzt dank seiner Wachstumsträger nahezu konstant gehalten. Wie Novartis am Dienstag mitteilte, lag der Umsatz im zweiten Quartal mit 12,8 Milliarden US-Dollar um ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Wie üblich steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines mit 10,5 Milliarden US-Dollar (minus ein Prozent) den Löwenanteil zum Gruppenumsatz bei. Einmal mehr waren es Medikamente wie das Herzmittel Entresto, das MS-Mittel Kesimpta oder das Schuppenflechtemittel Cosentyx, die den Umsatz stützten. Gleichzeitig habe sich Generikakonkurrenz negativ bemerkbar gemacht.

Jahresprognose bei Sandoz erhöht

Bei der Generika-Sparte Sandoz stand ein Umsatz von 2,3 Milliarden zu Buche (minus drei Prozent). Zu konstanten Wechselkursen wuchs das Geschäft dagegen um fünf Prozent. Dank der Normalisierung der Geschäftsdynamik seien in allen Geschäftsbereichen Zuwächse erzielt worden.

Angespornt von dieser Entwicklung hat der Pharmakonzern denn auch prompt die Prognose für diese Sparte erhöht. Neu wird zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet, nachdem der Umsatz zuvor weitgehend auf Vorjahresniveau erwartet worden war.

Beim operativen Kernergebnis geht Novartis mittlerweile nicht mehr von einem Rückgang aus, sondern rechnet mit einem Ergebnis weitgehend auf Vorjahresniveau.

Nach Plan verläuft die strategische Überprüfung der Generikasparte Sandoz. Die Novartis-Führung geht weiter davon aus, dass spätestens bis Ende 2022 über die Zukunft der kleineren der beiden Geschäftsfelder informiert werden kann.

Tieferer Betriebsgewinn auf Novartis-Konzernebene

Derweil sackte der operative Betriebsgewinn auf Konzernebene auf 2,2 Milliarden US-Dollar ab – ein Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies sei einem geringeren Gewinn aus Produktveräusserungen, höheren Wertminderungen und höheren Restrukturierungskosten geschuldet.

Zur Erinnerung: Der Konzern hatte Anfang April eine Umstrukturierung des Unternehmensmodells angekündigt.

Der Konzerngewinn fiel mit 1,7 Milliarden US-Dollar um 41 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Hier machte sich zusätzlich der verkaufte Roche-Anteil bemerkbar, den Novartis im vergangenen Jahr an den Basler Konkurrenten veräussert hatte.

Der für Analysten wichtige bereinigte Kern-Betriebsgewinn verringerte sich im zweiten Quartal um zwei Prozent (plus fünf Prozent zu konstanten Wechselkursen), lag damit aber im Rahmen des AWP-Konsens.

Für das Gesamtjahr bestätigt das Novartis-Management die bisherigen Zielsetzungen für den Gesamtkonzern. So sollen zu konstanten Wechselkursen sowohl Umsatz wie auch der operative Kerngewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Während die Prognosen für die Generikasparte erhöht wurden, bleibt das Management für die Pharmasparte bei den früheren Aussagen. So soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, während das operative Kernergebnis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen soll.

(SDA)