Toyota verdient so gut wie lange nicht. Allerdings bereitet der starke Yen dem Autokonzern Sorgen. Das operative Ergebnis kletterte im Zeitraum April bis Juni überraschend kräftig um 8,7 Prozent auf rund 742 Milliarden Yen (umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro), das beste Quartal seit fast vier Jahren. Damit hebt sich der grösste japanische Autobauer von Konkurrenten ab, die wegen der schwachen Autokonjunktur und dem starken Yen mit Problemen zu kämpfen haben. Beim japanischen Rivalen Honda etwa brach der Betriebsgewinn im gleichen Zeitraum um 16 Prozent ein. Die Nummer zwei in Japan, Nissan, baut massiv Personal ab und streicht die Produktion zusammen. Wegen der Yen-Stärke schraubte Toyota allerdings die Prognose für das bis März 2020 laufende Geschäftsjahr herunter.

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Der Betriebsgewinn werde voraussichtlich bei 2,4 Billionen Yen anstatt der bisher in Aussicht gestellten gut 2,55 Billionen liegen, teilte Toyota mit. Die operative Rendite werde 2019/2020 von 8,2 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr auf 8,1 Prozent sinken. Um die Belastungen durch den Yen abzufedern, erwägt das Management um Konzernchef Akio Toyoda nun eine Ausweitung der Produktion in anderen Ländern. Bisher werden viele Fahrzeuge aus Japan exportiert, wodurch der Konzern bei der Umrechnung der Erlöse je nach Kurs der Währung profitiert - oder wie jetzt eben nicht. In vergangenen Jahren hatte Toyota seinen Gewinn dank eines schwachen Yen oft steigern können.

Absatzprognose eingedampft

Auch die Absatzprognose dampfte Toyota etwas ein. Statt 10,74 (Vorjahr 10,6) Millionen Fahrzeugen rechnet der VW-Rivale nun mit rund 10.000 Einheiten weniger. Im ersten Geschäftsquartal steigerte der nach Volkswagen und der Allianz von Renault und Nissan weltweit drittgrösste Autobauer den Absatz um 3,6 Prozent auf rund 2,7 Millionen Fahrzeuge. Während die Verkäufe in den USA, dem grössten Markt der Japaner, leicht schrumpften und in Asien etwas zulegten, steigerte sich Toyota auf seinem Heimatmarkt um fast neun Prozent.

Beim Lokalrivalen Honda sanken die Auslieferungen im gleichen Zeitraum in den USA um vier Prozent. Zugleich brach der Betriebsgewinn um 16 Prozent auf 252,4 Milliarden Yen ein, weil auch Honda mit dem Yen zu kämpfen hat. Während Toyota seinen Ausblick kappte, bekräftigte Honda allerdings seine Prognose. Demnach will der drittgrösste japanische Autobauer das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2019/2020 um sechs Prozent auf 770 Milliarden Yen steigern. 

(reuters/gku)