Die Inflationserwartungen im Euro-Raum haben erstmals seit September 2014 die Zielmarke der EZB von zwei Prozent erreicht. Das zeigte am Freitag das Barometer für die langfristigen Inflationserwartungen in der Währungsunion an - der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward. Es signalisiert, dass Anleger an der Börse zwischen 2026 und 2031 durchschnittlich eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent erwarten.

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Noch zu Beginn des Jahres lag dieser Erwartungswert bei nur 1,3 Prozent. Doch die zuletzt in Folge von Materialengpässen und rasant gestiegenen Energiepreisen erhöhte Teuerungsrate wirkt sich nun auch auf die Inflationserwartungen aus.

Hohe Inflation von 3,4 Prozent im September

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt als optimalen Wert für die Wirtschaft zwei Prozent Teuerung an. Die Inflation im Euroraum lag im September mit 3,4 Prozent jedoch weit darüber. Nach Ansicht der EZB wirken viele Preistreiber nur temporär und sind durch die Folgen der Corona-Krise bedingt - so auch Lieferkettenprobleme und Materialengpässe.

Die EZB geht in ihrem Basis-Szenario davon aus, dass die Teuerungsrate bereits nächstes Jahr wieder unter den Zielwert sinken wird. Doch warnten einige Währungshüter vor der nächste Woche anstehenden Zinssitzung zugleich vor Inflationsgefahren. Auch der scheidende deutsche Bundesbankchef Jens Weidmann mahnte an, dieses Risiko nicht aus dem Auge zu verlieren.

(reuters/gku)