Dies sagte der internationale Präsident von Relais & Châteaux, Philippe Gombert, am Mittwochabend am Rande einer Medienkonferenz in Thalwil im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die durchschnittliche Auslastung in den Monaten Juli bis September habe in den europäischen Häusern zwischen 85 und 100 Prozent gelegen.
Man habe von der grossen Reiselust der Menschen profitiert, die einen Nachholbedarf hätten. Zugute sei den Hotels in Europa gekommen, dass sie vor allem auf Feriengäste ausgerichtet seien und weniger auf Geschäftsreisende, sagte Gombert. Während der ganzen Krise habe es keine einzige Pleite eines Mitglieds gegeben.
USA-Geschäft an der Spitze
Nummer eins für die Vereinigung mit weltweit 580 Hotels und Restaurants sei weiterhin das US-Geschäft, das einen Drittel der Online-Buchungen ausmache. Trotz geschlossenen Grenzen seien die Amerikaner sehr viel im eigenen Land gereist. Ebenfalls auf dem Podest sind Frankreich und Grossbritannien mit je 15 Prozent Anteil an den Buchungen.
Die Schweiz hat an Gewicht zugelegt. Sie mache jetzt 5 Prozent der Online-Buchungen aus. Vor der Corona-Krise seien es erst 2 Prozent gewesen, sagte Gombert an der Medienkonferenz. Hierzulande hat Relais & Châteaux 26 Mitglieder, wie der Schweiz- und Liechtenstein-Verantwortliche Jan Stiller sagte. Davon sind 22 Hotels und vier Restaurants.
Man habe während der Krise sogar drei neue Mitglieder aufgenommen. Sein persönliches Ziel seien 30 Häuser in der Schweiz, sagte Stiller. Es gebe noch Projekte in der Pipeline.
Auch hierzulande sei das Sommergeschäft in den Berghotels zum Teil sehr gut gelaufen, während es in den Städten schwieriger gewesen sei.
Hotels mit internationalen Gästen stärker betroffen
Die Entdeckung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus habe noch keine Annullierungswelle ausgelöst. Aber die Hotels in Gegenden, die stark auf internationale Gäste ausgerichtet seien, wie beispielsweise das Engadin oder das Wallis, würden stärker leiden als Häuser, die sich auf einheimische Gäste konzentrieren würden.
Auf internationaler Ebene leide das Geschäft in Südafrika stark unter Omikron, sagte Gombert. Auch in Indien und Südamerika seien die Mitglieder unter Druck.