Ein wichtiger Indikator für die US-Erzeugerpreise ist im Juli zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren unerwartet gesunken, was vor allem auf einen Rückgang der Energiekosten zurückzuführen ist und eine willkommene Abschwächung des Inflationsdrucks darstellt.

Der US-Erzeugerpreise sind sind im vergangenen Monat schwächer ausgefallen als erwartet. Wie aus Daten des Arbeitsministeriums vom Donnerstag hervorgeht, sanken die Preise im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lagen im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent. Volkswirte hatten hingegen einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.

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Der nun eingetretene Rückgang ist auf tiefere Kosten für Waren zurückzuführen, während die Preise für Dienstleistungen nur leicht anstiegen. Ohne die volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Energie stiegen der Kernerzeugerpreise gegenüber Juni um 0,2 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent. Auch bei diesen Daten war ein höherer Anstieg von 0,4 Prozent vorausgesagt worden.

Die Zahlen deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck in den USA allmählich nachlässt, was letztlich das Tempo des Verbraucherpreisanstiegs in den kommenden Monaten dämpfen könnte. Die Rohstoffpreise, einschliesslich Öl, sind in den letzten Monaten stark gefallen. Dazu gibt es Anzeichen dafür, dass sich die Bedingungen in der Versorgungskette verbessern. 

Die am Mittwoch veröffentlichten Daten zu den US-Verbraucherpreisen zeigten ebenfalls eine willkommene Abschwächung der Inflation im Juli, was vor allem auf einen Rückgang der Bezinpreise an den Tankstellen zurückzuführen ist. Dennoch bleibt die Inflation hartnäckig hoch und die US-Notenbank wird wahrscheinlich weiterhin einen aggressiven Kurs zu ihrer Eindämmung verfolgen.

Und es bestehen weiterhin Risiken. Während sich die Lieferketten zu normalisieren beginnen, stellen der Krieg in der Ukraine, die Tarifverhandlungen in den Häfen an der Westküste und die chinesische Nullzollpolitik potenzielle logistische Stolpersteine für die US-Produzenten dar. 

(Bloomberg/mth)