Mit den Sommerferien steigt das Reisefieber. Der Flughafen Zürich kündigt für die nächsten Wochen bereits neue Rekordzahlen an. Mehr als 110'000 Reisende sollen es an Spitzentagen sein. Sie lassen sich von den zuletzt sich häufenden Verspätungen und Flugausfällen in Europa nicht beirren. So zieht es diesen Sommer und Herbst wieder mehr Schweizer ins Ausland: Der Schweizer Reise-Verband SRV geht davon aus, dass die Anzahl Gäste zum Vorjahr im mittleren einstelligen Prozentbereich steigt. Doch wohin fliegen die Schweizer?

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Letztes Jahr war die Antwort einfach: Spanien und seine Inseln. Diesen Sommer ist das allerdings nicht mehr so deutlich. Viele Touristen haben offenbar genug von den überfüllten Stränden und den Preiserhöhungen auf Mallorca. Laut SRV entscheiden sich deshalb wieder mehr Gäste für Badeferien in Griechenland, Zypern und der Türkei. So hätten sich viele Reisende vom Westen in Richtung Osten umorientiert. So ist etwa bei Tui Suisse die Südtürkei im Ranking der beliebtesten Sommerdestinationen von Rang 8 im Vorjahr wieder auf Rang 3 vorgerückt.

«Die Türkei liegt aktuell im hohen zweistelligen Prozentbereich im Plus. Ebenso Marokko, Tunesien und Ägypten, welche diesen Sommer ein regelrechtes Comeback feiern und ebenfalls im hohen zweistelligen Prozentbereich im Plus sind», sagt Bianca Schmidt, Sprecherin von Tui Schweiz.

Türkei Anatolien

Anatolische Küste: Schweizer Reisende buchen vermehrt wieder in der Türkei.

Quelle: Keystone

Ägypten und die Türkei feiern ein Comeback

Bei DER Touristik, zu der Kuoni und Helvetic Tours gehören, ziehen zwar noch immer die Klassiker: «Zu unseren beliebtesten Sommerzielen 2018 zählen Kreta, Mallorca und Kos», sagt Sprecher Markus Flick. «Aber auch für Ägypten und die Türkei verzeichnen wir im Sommergeschäft einen erfreulichen Zuwachs im Vorjahresvergleich.»

Ähnlich das Bild bei Hotelplan: Auf dem ersten Platz liege dieses Jahr Griechenland und Spanien, gefolgt von Zypern und Italien, heisst es auf Anfrage. Den grössten Zuwachs verzeichnen aber Ägypten (Plus 109 Prozent), die Türkei (66 Prozent) und Tunesien (72 Prozent). Allerdings waren die Zahlen vergangenes Jahr derart im Keller, dass sich das Wachstum noch immer auf tiefem Niveau bewegt. Die Reiseveranstalter sind jedoch überzeugt, dass die Destinationen wieder zu alter Stärke zurückgewinnen, sofern die politische Lage stabil bleibt und sich keine Terroranschläge ereignen.

Hier gibt es noch freie Plätze

Trotz der allgemein hohen Nachfrage für Badeferien, gibt es für Kurzentschlossene noch Angebote. Bei ITS Coop Travel sind besonders in der zweiten Hälfte der Schulferien noch Plätze frei. «Gute Verfügbarkeiten haben wir noch für Gran Canaria, Teneriffa, Korfu, Rhodos, Südtürkei und Bulgarien», sagt Geschäftsführer Andi Restle. Wer nach einem Schnäppchen sucht, wird noch immer in der Südtürkei fündig. Doch auch Bulgarien sei preislich sehr attraktiv, vor allem auch wegen tiefen Nebenkosten, sagt Restle.

Wer auf bewährte Destinationen am Mittelmeer setzt, findet bei Tui Suisse noch Angebote für die Kanaren und diverse griechische Inseln. Bei Kuoni und Helvetic Tours sind noch Plätze frei für die Südtürkei, Tunesien, Zypern, Marokko, Sardinien und Portugal. Und bei Hotelplan können besonders noch Zypern, Griechenland und Mallorca gebucht werden.

Preislich sind die Badeferien im Vergleich zum Vorjahr laut Reise-Verband stabil geblieben –trotz verschiedener Einflüsse, die das Reisen verteuern: Etwa der sich zuletzt leicht erholte Euro, was Ferien in der EU für Schweizer teurer macht. Oder die Tatsache, dass sich durch den Wegfall von Air Berlin die Flugtickets teils verteuerten.