Ich habe das nie angestrebt», sagt Beat Hess über seinen neuen Posten als VR-Präsident von LafargeHolcim, den er ab morgen 12. Mai bekleiden wird: «Ich wirke lieber im Hintergrund.» Doch es konnte keinen anderen logischen Nachfolger geben für Wolfgang Reitzle, der das Amt nach nur zwei Jahren schon wieder abgibt. So verlief die Wahl von Hess, bisher Vizepräsident, denn auch einstimmig.

Er muss nun zusammen mit CEO Eric Olsen das schaffen, was bisher nicht gelang: die Fusion von Lafarge und Holcim zum weltgrössten Zementhersteller zum Erfolg werden zu lassen. Konkret: Synergien heben, Portfolio und Organisation straffen, Kosten senken, das Kapital richtig einsetzen. Und vor allem Ruhe reinbringen in ein Unternehmen, das die letzten zwei Jahre von ständigen Managementwechseln durchgeschüttelt und zwischen schweizerischen und französischen Eitelkeiten hin und her gerissen wurde.

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Hess ist diese Leistung zuzutrauen. Der Obwaldner gilt nicht nur als erfahrener Jurist und Finanzexperte, er hat auch bei ABB und Shell seine Krisentauglichkeit unter Beweis gestellt. Als still und bescheiden wird er beschrieben, zudem als ausgleichende Person – alles Eigenschaften, die jetzt gefragt sind. Ob er länger wirken wird als sein Vorgänger, steht auf einem anderen Blatt: Hess ist bereits 67 Jahre alt.

Einen Überblick zu den Freunden und den Gegenspieler gibt die Bildergalerie oben.

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