In der Schweiz stehen so viele Wohnungen leer wie noch nie. Am 1. Juni 2017, dem Stichtag der Leerwohnungszählung des Bundesamts für Statistik, waren 64'893 Wohnungen unbesetzt. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bislang wurden im Jahr 1998 mit 64'198 Einheiten die meisten Leerwohnungen gezählt. Das geht aus den am Montag veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Solothurn ist Spitzenreiter

Die Leerwohnungsziffer, also der Anteil leerer Wohnungen am Gesamtwohnungsbestands, betrug per Stichtag 1,47 Prozent. Sie ist im achten Jahr in Folge angestiegen. Im Vorjahr lag die Ziffer noch bei 1,3 Prozent.

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Die höchste Leerwohnungsanteil war mit 2,89 Prozent im Kanton Solothurn zu beobachten. Darauf folgten die Kantone Appenzell Innerrhoden (2,36 Prozent) und Aargau (2,34 Prozent).

Neuwohnungen mit Startschwierigkeiten

Wie bereits im Vorjahr wurden prozentual am wenigsten Leerwohnungen im Kanton Zug registriert (0,43 Prozent). Nur wenig höher war der Anteil in den Kantonen Basel-Stadt (0,5 Prozent) und Genf (0,51 Prozent).

Die Zahl der leer stehenden Einfamilienhäuser stieg um 4 Prozent. Bei den unbewohnten Neuwohnungen gab es eine Zunahme von fast 15 Prozent. Insgesamt standen am Stichtag 10'064 Neuwohnungen leer.

Deutlicher Anstieg

Bei den leer stehenden Mietwohnungen gab es ebenfalls einen deutlichen Anstieg. 53'327 Mietwohnungen waren am Stichtag unbewohnt, das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Solche Werte wurden zuletzt 1998 beobachtet, wie das BFS schreibt. Damals gab es rund 54'300 leere Mietwohnungen.

Die Zahl der leer stehenden Eigentumswohnungen stieg innerhalb eines Jahres um 552 Einheiten oder 5 Prozent auf 11'566 Wohnungen an.

(sda/jfr)