Mit der Vergabe des Nobelpreises an Mo Yan geht die wichtigste Literaturauszeichnung der Welt erstmals nach China. Der aus China stammende Literaturnobelpreisträger des Jahres 2000 Gao Xingjian lebt in Paris und wurde Frankreich zugeordnet.

In der Jury-Begründung hiess es, Mo Yan habe «mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart vereint». Jury-Sprecher Peter Englund sagte im Radiosender SR: «Wir haben es mit einer einzigartigen Autorenschaft zu tun. Sie hat uns einen einzigartigen Einblick in ein einzigartiges Milieu verschafft.»

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Mo Yan sei eine «Mischung aus Faulkner, Charles Dickens und Rabelais». Der Bauernsohn und Fabrikarbeiter, der seine akademische Ausbildung in der Volksbefreiungsarmee erhalten hat, schildere eine dörfliche Welt in einem Teil Chinas, der den meisten anderen fremd sei. «Mo Yan ist nicht als Intellektueller dort hinabgestiegen, sondern er ist selbst ein Teil davon», sagte Englund.

Die Nobelpreise werden traditionsgemäss am 10. Dezember überreicht, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Im vergangenen Jahr hatte der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer die Auszeichnung erhalten.

(tmo/jev/sda)

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