Der mutmassliche Betrugs- und Veruntreuungsskandal um den Liechtensteiner Treuhänder Mario Staggl weitet sich aus. Nach BILANZ-Informationen wurde nun auch M.G. (37) verhaftet, der als Verwaltungsrat beim Liechtensteiner New Haven Trust amtete sowie bis April als letzter Verwaltungsrat der Salamander Treuhand in Zürich.

«In dieser Strafsache wurde am 27.6.2018 der 37-jährige Verwaltungsrat einer Treuhandgesellschaft festgenommen», bestätigt der Leitende Staatsanwalt Robert Wallner. «Es besteht der dringende Verdacht der Untreue, der Veruntreuung und der Geldwäscherei.» Der mutmassliche Schadensbetrag beläuft sich offiziell auf drei Millionen Franken.

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Anders als Staggl ist M.G. nicht geständig oder kooperativ: «Der Beschuldigte hat Haftbeschwerde erhoben, die vom Obergericht mit noch nicht rechtskräftigem Beschluss abgewiesen wurde», so Wallner. Staggls nächster Haftprüfungstermin ist am 30. Juli. Auch seine Ehefrau Nicole Staggl Öhninger (44) gilt offiziell als Beschuldigte, auf ihr lastet der Verdacht der Geldwäscherei. Sie sitzt jedoch nicht in Untersuchungshaft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

15 Millionen Franken Schaden

Staggl wird vorgeworfen, mit dem Treuhandvermögen seinen privaten Lebensunterhalt bestritten zu haben. Den Schaden schätzt Wallner auf 15 Millionen Franken. Dokumente, die BILANZ vorliegen, deuten hingegen auf 20 bis 25 Millionen. Rund 60 Anleger sind betroffen.

Der Telefonanschluss der Salamander Treuhand wurde inzwischen gesperrt, über New Haven Trust wurde bereits im April der Konkurs eröffnet. Die Homepages der beiden Gesellschaften sind weiterhin aktiv.