In einer Pressekonferenz am Dienstag verkündete die Migros ihre neueste Innovation: ein Kaffeesystem, das auf Kapseln verzichtet. Stattdessen setzt der Detailgrosshändler auf biologisch abbaubare Kugeln. Alles im Namen der Nachhaltigkeit. 

Wie es so üblich ist, ging es nicht lange, bis die Nachricht auch das Internet erreichte. Minuten nachdem die Migros das System auch auf ihrem Twitter-Account vorgestellt hatte, sammelten sich Fragen, Lob und Kritik in den Antworten. 

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Unterstützend findet ein User, dass allein die Verkaufszahlen anderer Anbieter zeigen würden, dass Kaffeeautomaten dieser Art doch hoch im Kurs stünden und es doch toll sei, «dass dies nun möglich ist, ohne Abfall und Aluminium». Ein weiterer User widerspricht dem und stellt die Nachhaltigkeit infrage, indem er anführt, dass nun Tausende Kaffeemaschinen auf dem Müll landen würden.

Auch diese Userin findet, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hält:

Weiter wird gewitzelt, dass die Migros fünf Jahre Vorlaufzeit brauche, um etwas auf den Markt zu bringen, das bei Lindor bereits Kultstatus hat: eine Kugel. Die Frage, ob die Maschine denn auch mit den Schokoladenkugeln kompatibel sei, lässt die Migros unbeantwortet.

Die Reaktionen auf Linkedin hingegen stellen nicht die Nachhaltigkeit infrage, sondern den Innovationsgehalt der Neuigkeit. Auch dieser User findet es keine bahnbrechende Erneuerung:

Linkedin Post von Marko Kovic über Coffee B der Migros (neues Kaffeekapselsystem) Screenshot
Quelle: Marko Kovic

Auf Instagram kursiert ein Bild von einem Mistkäfer, der eine Kugel vor sich herschiebt. Der Vergleich zum neuen Migros-Produkt liegt nahe. Der Instagram-User @simonglauser liefert einen Einblick in die Produktion der Migros und betitelt das Bild mit «100 % natürlich!». Das sieht auch Marketing-Experte Cary Steinmann so, er findet: «Ich sehe bei dieser Kaffeekugel keinen Sex-Appeal.»

Ansonsten ist die Reaktion auf Instagram weitaus wohlwollender als auf anderen sozialen Medien. Unter dem Instagram-Beitrag der Migros, in dem das System vorgestellt wird, findet man viel Lob und Jubel. Auf die Frage vieler User, wo der Kaffee degustiert werden könne, antwortet der Unternehmens-Account: «Unsere Coffee-B-Produkte können in den Melectronics-Filialen degustiert werden.» 

Generell lässt sich die Stimmung im Netz also noch als gespalten betrachten. Die Reaktionen weisen eine grosse Bandbreite auf. Einige User finden die Idee grossartig und eine Revolution, während andere ihrem Unmut Luft machen: Sie hätten sich schon etwas Grösseres vorgestellt. Ein Instagram-User aber freuts, @krandrav kommentiert unter dem Beitrag von SRF-«Deville»: «Ich finds geil, jeden Morgen mein kleines eigenes Benissimo». Damit verweist er auf die frühere SRF-Fernsehspielshow mit Beni Thurnheer, bei der in Kugeln verpackte Preise gezogen wurden.

Olivia Ruffiner
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