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Daniel Rogger, Faber-Castell AG
Quelle: Faber-Castell, Foto: Anna Seibel

PersonDaniel Rogger

Ein Schweizer als CEO einer ausländischen Firmenikone, das hat Seltenheitswert. Doch statt dies medial zu bewirtschaften, gibt sich Daniel Rogger (51) verschlossen. Seit Mitte 2017 amtet er als CEO beim Schreibgerätehersteller Faber-Castell, der auf Kaspar Faber zurückgeht, einen Schreiner, der im Jahre des Herrn 1761 in Stein bei Nürnberg eine Werkstatt eröffnete und dort neben anderen Produkten auch Bleistifte fertigte. Bis heute ist in Stein der Firmensitz. Hier leitet Rogger einen zwar nicht unbekannten, aber dafür unerkannten Riesen: Zwei Milliarden Bleiund Buntstifte spucken die über den ganzen Globus verteilten Werke jährlich aus, 8000 Mitarbeiter dirigiert Rogger, die einen Jahresumsatz von umgerechnet fast 800 Millionen Franken schreiben.

Und während die kommenden Breughels und Picassos ihre Skizzen nach wie vor mit Bleistiften kritzeln, hat sich Faber-Castell aus Wachstumsgründen und zur Diversifizierung längst in die Moderne aufgemacht: Edellinien für Staatsverträge und ähnliche Gelegenheiten sind im Angebot, Füllfederhalter für Schulanfänger, Stifte mit einem eleganten «B» an der Kappe markieren eine Kooperation mit dem Autobauer Bentley, und dass selbst die schlichte Grundausstattung noch Raum zur Veredelung bietet, zeigt der frech betitelte «Perfekte Bleistift», der mit Metallschutzkappe und austauschbarem Radiergummi geschmackvolle 320 Franken kostet.

Rogger hat Pricing und Luxusvermarktung gelernt. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium in St. Gallen und einer Startphase als Finanzcontroller bei Alstom stieg er in die Uhrenbranche ein. Zunächst als Chef Controlling bei Tissot, dann als Brand Manager in Hongkong. Ebenda baute er hernach als Managing Director das Asiengeschäft für Jaeger-LeCoultre auf. 2010 dann der Wechsel zur deutschen Uhrenmarke A. Lange & Söhne als International Director. Ab 2013 führte er als CEO drei Jahre lang den österreichischen Brillenhersteller Silhouette. Verglichen damit, hat er bei Faber-Castell seinen Wirkungskreis punkto Mitarbeitern und Umsatz vervielfacht.

Wohl seit seiner Asien-Zeit steht ein Teppanyaki-Grill in Roggers Küche, die er mit Gattin und zwei Kindern teilt, und als grösste Sünde gab er einmal den Konsum von «vielen Gummibärchen» an. Einem solchen Mann kann man seine Schreibgeräte bestimmt anvertrauen.

Zwei Milliarden Blei- und Buntstifte spucken die Werke von Faber-Castell pro Jahr aus.

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