Michael Halbherr

 In seiner Karriere als Unternehmer und Investor hat Michael Halbherr ein halbes Dutzend Start-ups gegründet und gewinnbringend verkauft. Trotzdem will der 57-Jährige beruflich nicht auf die Bremse treten. Er vergleicht sich gerne mit einem Rennauto: «Das gehört auch auf die Rennstrecke und nicht in die Garage.» So übernahm Halbherr im vergangenen Jahr den Posten des Interims-CEO und des Präsidenten bei ABB E-mobility, die Ladesysteme für Elektroautos entwickelt. Die einstige Sparte des Industrieriesen ABB agiert mittlerweile als selbstständige Firma. Halbherr war für diese Transformation mitverantwortlich. «Man suchte jemanden, der aus einer Industrie- eine Technologiefirma macht», sagt er. Kein Wunder, fiel die Wahl auf den Zürcher. Er studierte Elektrotechnik an der ETH Zürich und forschte am MIT in Boston. 2000 gründete er ein Start-up für Navigationssoftware auf Handys, das er 2006 an die finnische Nokia verkaufte. Dort kam er ins Führungsteam, bis er 2014 den Telekom-Konzern verliess und weitere Firmen gründete. Heute sitzt Halbherr zudem im Verwaltungsrat der Bank Vontobel und jenem der Zurich Insurance. Sein Ziel als Lenker bei ABB E-mobility ist klar: «Wir wollen Infrastrukturen bauen, die das E-Auto günstiger machen als den Verbrenner.» Für Halbherr ist das ebenso persönliche Pflicht: «Die vergangenen 30 Jahre waren super für mich. Nun ist es Zeit, etwas zurückzugeben.»