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PersonPéter Fankhauser
Schon immer von Technik fasziniert, studierte Péter Fankhauser Maschinenbau. Er spezialisierte sich auf Robotik, da in diesem Bereich die Entwicklung oft erst am Anfang stehe, wie er sagt. 2016 gründete er zusammen mit ETH-Kollegen Anybotics, die autonome Roboter herstellt. Diese werden speziell an Orten eingesetzt, an denen Daten erhoben werden sollen und die für Menschen gefährlich sind. So werden die vierbeinigen Roboter etwa bei Inspektionen von chemischen Anlagen eingesetzt, in Raffinerien oder auf Bohrinseln. Die ersten vierbeinigen Roboter, die Fankhauser baute, filmte er bei deren Einsatz und stellte die Filme auf YouTube. Diese Videos fanden bei Innovationsmitarbeitern diverser Firmen Beachtung, wodurch erste Kontakte mit Auftraggebern aus der Industrie zustande kamen.
«Ein Grossteil der Kunden findet durch existierende Partnerschaften zu uns», sagt Fankhauser. «Anybotics bietet den weltweit einzigen Roboter, der mit seinen Beinen und der speziellen Konstruktion auch durch explosionsgefährdete Anlagen laufen kann.» Der Unterschied zu japanischen Robotern besteht in erster Linie darin, dass diese sehr präzise programmiert werden, allerdings nicht in Echtzeit auf Veränderungen in der Umgebung reagieren können. «Unsere Mission ist es, Weltmarktführer aus der Schweiz heraus zu werden», sagt Fankhauser. Shell und BASF gehören zu seinen Kunden. Die grösste Hürde ist aktuell die Produktion. Das Ziel von Péter Fankhauser ist es, Hunderte Roboter pro Jahr herzustellen. Die Produktion wurde an eine europäische Firma mit einem Standort in Hombrechtikon outgesourct.
Seit Gründung von Anybotics hat Fankhauser aufgehört zu programmieren. Zuvor codete er oft bis zu zwölf Stunden am Tag. Stattdessen konzentriert er sich nun darauf, sich Marketing- und Verkaufswissen anzueignen. Es läuft wie geschmiert für das Robotik-Start-up. Die sechs Co-Founder neben Fankhauser sind noch immer an Bord, dazu gehören Doktoranden, Professoren und Studenten. 2020 konnten in einer ersten Finanzierungsrunde 20 und vor wenigen Wochen weitere 50 Millionen Franken aufgenommen werden. Aktuell arbeiten 120 Mitarbeiter im Unternehmen, ein Grossteil davon in der Entwicklung bestehender und zukünftiger Roboterfähigkeiten.
Lancierte mit ihrer KI-gesteuerten Plattform einen Gamechanger für die Rechtsbranche: Paulina Grnarova.