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Peter Wanner
Quelle: ZVG

PersonPeter Wanner

Letztes Jahr fusionierte Peter Wanner seine AZ Medien mit den NZZ-Regionalmedien zur CH-Media-Gruppe, die rund 20 Tageszeitungen von St. Gallen über Luzern und Aarau bis Liestal herausgibt. Er hat die Option, nach zehn Jahren die Mehrheit des Joint Ventures zu übernehmen, das ihm heute zu 50 Prozent gehört. Das war Wanners erster Streich, der zweite folgte Mitte Oktober 2019: Über CH Media erwarb er die 3+-Fernsehwelt von Dominik Kaiser. Zum Preis macht der Aargauer Verleger keine Angaben, die herumgebotenen Zahlen im dreistelligen Millionenbereich bezeichnet er aber als «falsch». Mit der Übernahme erweitert Wanner seine nationale Senderfamilie mit TV24, TV25 und S1 um die Kanäle 3+, 4+, 5+ und 6+. Hinzu kommen die fünf Regionalsender Tele Züri, Tele M1, TeleBärn, TVO und Tele 1.

Insgesamt erwirtschaftet das CH-Media-Fernsehgeschäft nun einen Umsatz von rund 90 Millionen Franken, wobei die 3+-Familie etwas mehr als die Hälfte beiträgt. Inhaltlich wird sich beim TV-Programm mit dem neuen Eigentümer vorerst nicht viel ändern: «Der Fokus bei den nationalen Sendern bleibt beim Entertainment», sagt Wanner, bei einem Mix aus Eigenproduktionen wie «Bauer, ledig, sucht ...», «Der Bachelor», «The Voice» und «Höhle der Löwen» und US-Serien und Filmen. Dank der Zusammenlegung verspricht sich Wanner bei den nationalen Sendern aber ein gewisses Einsparpotenzial, etwa beim Einkauf der Filmrechte.

Sparen ist im Hause CH Media ohnehin ein Dauerthema. Bis Ende 2020 will Wanner 200 Vollzeitstellen abbauen. «Wir sind auf Kurs», sagt er. «Einen Grossteil des Abbaus können wir über natürliche Fluktuation lösen.» Es kam aber auch zu Entlassungen, zum Beispiel bei der Schliessung der «Zentralschweiz am Sonntag».

Kosten sparen will Wanner bei den Ausgaben für die Schweizerische Depeschenagentur (SDA). Der Vertrag mit der SDA läuft Ende 2019 aus, sämtliche Verhandlungsbemühungen über neue Konditionen sind bis anhin gescheitert. Grund für das Zerwürfnis ist das Verhalten der SDA-Grossaktionäre, die sich, anstatt ihre Preise zu senken, lieber Sonderdividenden ausbezahlt hätten. So jedenfalls sieht das Peter Wanner, der deshalb nun eine eigene Nachrichtenagentur aufbauen will. Der Rekrutierungsprozess hat schon begonnen.

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