Die Business-Idee

Das Zürcher Startup Tadah bietet eine innovative Lösung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: den ersten Co-Working-Space in der Deutschschweiz mit integrierter Kinderbetreuung. Gegründet wurde Tadah von Julia Cebreros, Sarah Steiner, Klara Zürcher und Diana Wick vor zweieinhalb Jahren in Zürich-Albisrieden, mit dem Ziel, Arbeitsplätze und Kinderbetreuung unter einem Dach anzubieten. Dieses Angebot richtet sich speziell an Eltern, die nach mehr Flexibilität im Berufsleben suchen. «Die Kinder werden bei uns professionell betreut, aber wir sitzen auch mit Firmen zusammen und reden darüber, wie sie als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden», sagt CEO und Co-Founderin Sarah Steiner. 

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Die Gründer

Die Gründerinnen von Tadah, selbst Mütter von kleinen Kindern, arbeiten teilweise und haben Tadah aus eigener Erfahrung und der Überzeugung heraus ins Leben gerufen, dass echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur mit einer aktiven Beteiligung der Unternehmen möglich ist. Ihre Erfahrungen in der Werbe- bzw. Kommunikationsbranche nutzen sie nun, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit flexibler Arbeitsmodelle zu schärfen.

Der Markt

Der Markt für Co-Working-Spaces wächst, insbesondere in der Schweiz, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oft eine Herausforderung darstellt. Das Angebot von Tadah füllt eine Marktlücke, indem es nicht nur flexible Arbeitsplätze bietet, sondern auch eine professionelle Kinderbetreuung integriert. Dies kommt in einer Zeit, in der die Pandemie die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verwischt hat und die Nachfrage nach flexiblen Arbeitsmodellen gestiegen ist. Wichtig ist den Gründerinnen, dass mehr Frauen in der Arbeitswelt bleiben, da sie oft in der Mitte ihrer Karriere aussteigen, da die Betreuungsaufgaben bei ihnen bleiben. «Firmen verlieren dadurch auch auf der Know-how-Schiene viel Geld, das sollten Unternehmen definitiv vermeiden», sagt Sarah Steiner. 

Das Kapital

Trotz schwieriger Startbedingungen aufgrund der Pandemie hat Tadah seine Haupteinnahmequellen diversifiziert. Neben dem Co-Working-Space hat das Startup ein White Paper über Vereinbarkeit in Schweizer Unternehmen veröffentlicht und berät nun mittlere bis grosse Unternehmen in Sachen Vereinbarkeit. Diese Dienstleistungen tragen dazu bei, die finanzielle Basis von Tadah zu stärken und das Angebot weiter auszubauen. Bei den Gebühren für den Co-Working-Space gibt es mehrere Preismodelle: ein Tag Co-Working kostet 44 Franken, wenn das Kind dabei ist, kostet er 180 Franken. Es gibt auch Teams oder kleine Agenturen, die sich in den Co-Working-Space einmieten. Zielgruppe sind aber weiterhin vor allem Eltern. 

Die Chance

Die Chance für Tadah liegt in der zunehmenden Nachfrage nach Arbeitsmodellen, die eine bessere Work-Life-Integration ermöglichen. Die Gründerinnen sehen ein grosses Potenzial, ihre Dienstleistungen weiterzuentwickeln und auch auf andere Bereiche auszuweiten, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erfordern. Ihr Ziel ist es, Unternehmen und Einzelpersonen dabei zu unterstützen, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die eine echte Vereinbarkeit ermöglichen, und somit zur Attraktivität der Schweiz als Arbeitsort beitragen. Inzwischen hat es das Startup geschafft, grosse Kunden wie Swiss Re zu gewinnen. So hat Tadah etwa das gesamte Kinderbetreuungsangebot des Grosskonzerns übernehmen können. Diese Partnerschaften mit grossen Firmen zeigen, dass Unternehmen bereit sind, externe Expertinnen und Experten, die das Thema übernehmen können, in ihre internen Angebote zu integrieren. 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
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