Im Jahr 2025

Mit geschätzten 100 Milliarden Franken wird in der Schweiz 2025 so viel vererbt wie nie zuvor, schätzt die Universität Lausanne. Im Vergleich zu vor 30 Jahren hat sich das jährliche Erbvolumen damit verfünffacht.

833'500'000'000 Franken

Noch nie waren die Reichsten reicher: Das Gesamtvermögen der Top 300 der Schweiz beträgt im Jahr 2024 rund 833,5 Milliarden Franken, wie die «Bilanz» in ihrem Ranking berichtet. Auch dies ist ein Rekordwert.

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152 Milliardäre

152 Milliardäre sind in der Schweiz sesshaft. Mehr als die Hälfte der reichsten 300 Schweizer sitzen also auf einem Vermögen von einer Milliarde oder mehr.

Das reichste 1 Prozent

Das reichste Prozent besitzt fast die Hälfte des gesamten Vermögens der Schweiz. Für einen Platz unter den reichsten 40'000 Schweizer reicht laut Bundesamt für Statistik jedoch bereits ein Vermögen von 8,5 Millionen Franken.

Mit Mode auf Platz 1

Der Reichste der Schweiz ist Chanel-Erbe Gérhard Wertheimer, der in Genf domiziliert ist, mit einem Vermögen von 37,5 Milliarden Franken. Zusammen mit seinem Bruder Alain Wertheimer gehört ihm die Chanel-Gruppe, deren Umsatz 2023 bei 19,7 Milliarden Franken lag.

18,7 Milliarden für den Staat

Würde die Juso-Initiative vom Volk angenommen, müssten seine Erben 18,7 Milliarden Franken Erbschaftssteuer zahlen. Die ersten 50 Millionen sind von der Rechnung ausgenommen, die restlichen 37,45 Milliarden mit einem Steuersatz von 50 Prozent verrechnet.

4 Grundregeln

Geht es um die gesetzliche Erbfolge, sind vier Grundregeln zu beachten: Es erbt immer der Stamm, der am nächsten beim Verstorbenen ist. Darin ist die oberste Generation erbberechtigt und schliesst weitere Generationen aus. Falls die oberste Generation verstorben ist, folgen deren direkte Nachkommen. Sind in einem Stamm keine Personen vorhanden, erbt der nächste Stamm. Der Ehepartner oder eingetragene Partner hat eine Sonderstellung und erbt entsprechend immer. Wenn Nachkommen vorhanden sind, geht die Hälfte des Nachlasses an den Partner.

Ab 60 Jahren

Schweizerinnen und Schweizer erben oftmals erst, wenn sie selbst pensioniert sind, wie eine Vorsorgestudie des Versicherungskonzerns Axa zeigt. Nur 10 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben bereits vor dem 60. Lebensjahr aufgrund eines Todesfalls geerbt.

12 Prozent des BIP

Die Erbmasse der Schweiz macht 12 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus. 2022 betrug die vererbte Erbmasse beispielsweise 88 Milliarden Franken, was bei einem BIP von rund 770 Milliarden Franken 11,4 Prozent ausmacht. Im Vergleich: Auf die Industrie entfallen 25 Prozent des BIP, die Landwirtschaft trägt hingegen weniger als 1 Prozent bei.

Fast ein Fünftel

Einzelpersonen ohne Kinder vererben nach Zahlen des Vermögenszentrums fast einen Fünftel des Nachlasses an gemeinnützige Organisationen. Bei Haushalten mit Kindern fliessen nur 1 Prozent an Institutionen. In den allermeisten Fällen geht die Erbmasse aber an den engsten Familienkreis.

99,95 Prozent

Laut den Initianten müssten 99,95 Prozent der Bevölkerung die Zukunftssteuer nie bezahlen. Zu den übrigen 0,05 Prozent würden die Reichsten der Schweiz gehören, keine Unternehmerinnen und Unternehmer von KMUs.

2500 Steuerzahlerinnen und Steuerzahler

Da die Erbschaftssteuer erst ab einem Vermögen von 50 Millionen Franken einsetzen soll, wären in der Schweiz 2500 Steuerzahlerinnen und Steuerzahler von der Initiative direkt betroffen.

398’681 Personen

In der Schweiz haben 398’681 Personen mindestens 1 Million Franken Vermögen. Anders gesagt: In der Schweiz leben fast gleich viele Millionäre wie die Kantone Nidwalden, Appenzell Ausserrhoden, Jura, Schaffhausen und Zug zusammengezählt Einwohner haben.

71 Prozent Nein-Stimmen

Bereits 2015 stimmte das Volk über eine Erbschaftssteuer ab. Die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)» wurde mit 71-Prozent Nein-Stimmen deutlich abgelehnt. Sie forderte einen Steuersatz von 20 Prozent bei einem Freibetrag von 2 Millionen Franken.

700'000 Armutsbetroffene

Verglichen mit vielen anderen Ländern ist die Schweiz ein wohlhabendes Land. Gleichzeitig leben laut Caritas rund 700'000 Menschen hierzulande in prekären Verhältnissen und sind armutsbetroffen. Für sie reichen die Mittel nicht aus, um Krankenkassenprämien, Miete oder Gesundheitskosten zu bezahlen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.