Die sogenannte Klima-Allianz wird vier weitere Jahre im Zürcher Kantonsrat die Mehrheit stellen: SP, GLP, Grüne, EVP und AL kommen auf 91 Sitze. SVP, FDP, Mitte und EDU stellen 89 Kantonsratsmitglieder. Bei den Regierungsratswahlen wurde alle Bisherigen wiedergewählt.

Mitte-Links hatte bei den Zürcher Wahlen, die als Formtest für die nationalen Wahlen vom Herbst gelten, lange gezittert. Die Hochrechnungen gingen zeitweise von deutlichen Sitzverlusten aus.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Grünen gingen denn auch als Verlierer hervor; sie kamen im Kanton Zürich auf einen Wähleranteil von noch 10,4 Prozent (minus 1,5 Prozent) und verloren damit drei ihrer bisher 22 Sitze.

Die weiteren Mitglieder der Klima-Allianz büssten gegenüber ihren Resultaten von 2019 ebenfalls leicht ein: AL, EVP und GLP verzeichneten einen Rückgang um 0,5, 0,4 beziehungsweise 0,2 Prozent. Einzig die SP verzeichnete ein hauchdünnes Plus von 0,01 Prozent. Während AL und EVP je einen Sitz verloren, führte die Verteilung der Mandate bei GLP und SP zu je einem Sitzgewinn.

SVP gewinnt einen Sitz

Auf bürgerlicher Seite legte die SVP leicht um 0,5 auf 24,9 Prozent und damit um einen auf 46 Sitze zu. Die FDP kam auf einen Anteil von 15,9 Prozent (+0,2) und hält unverändert 29 Sitze, die EDU erreichte 1,9 Prozent (-0,4), womit sie einen ihrer vier Sitze abgeben muss.

Als Wahlgewinnerin gilt Die Mitte, die ihren Wähleranteil zwar nur leicht um 0,2 auf 6,0 Prozent steigerte, damit aber gleich drei zusätzliche Sitze eroberte und neu elf Mitglieder stellt.

Vor vier Jahren waren die Vorgängerparteien CVP und BDP noch einzeln angetreten - die Stimmen für die BDP zählten damals aber nicht, da sie in keinem Wahlkreis die Fünf-Prozent-Hürde überspringen oder kantonsweit mehr als drei Prozent erreichen konnte.

Die Stimmbeteiligung bei den Kantonsratswahlen betrug 34,9 Prozent.

Ex-SP-Mann Mario Fehr holte die meisten Stimmen

Bei den Regierungsratswahlen blieb eine Überraschung aus: Alle Bisherigen wurden für vier weitere Jahre problemlos wiedergewählt. Die meisten Stimmen holte, wie schon bei der Wahl vor vier Jahren, Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos), der damals noch SP-Mitglied war.

Der Bruch mit seiner Partei schadete ihm offensichtlich nicht. Fehr liegt unangefochten vorn, gefolgt von Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) und Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP). Baudirektor Martin Neukom (Grüne) landete auf dem vierten Platz.

Jacqueline Fehr (SP), bei der ein Datenleck in der Justizdirektion während des Wahlkampfs für negative Schlagzeilen sorgte, kam trotzdem auf Platz fünf.

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) galt im Wahlkampf als Wackelkandidatin, schaffte es nun aber auf den sechsten Platz. Überraschendes Schlusslicht wurde Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP). Die Stimmbeteiligung bei der Regierungsratswahl betrug 35,8 Prozent.

Mehr zum Thema:

(sda/gku)