Elektroautos boomen – auch auf Schweizer Strassen. 51,9 Prozent – so hoch schätzen die Schweizer Autoimporteure den Anteil der elektrischen Antriebe (Elektroautos, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenautos) schon für 2025 ein. Das ergab eine vor ein paar Tagen veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes Auto-Schweiz bei seinen Mitgliedern.

Inzwischen kommen immer mehr E-Modelle auf den Markt und wecken bei vielen Autofahrenden Begehrlichkeiten. Doch wie immer bei neuen Technologien will sich kein Konsument und keine Konsumentin die Finger verbrennen. Anders als bei einem Handy geht es hier nicht um ein paar hundert Franken, sondern um ein paar zehntausend Franken.

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Die Lösung: ein Auto abonnieren statt es kaufen oder leasen. Der grosse Vorteil: Versicherung, Service, Pneus, Steuern, Zulassung und Vignette sind im Package-Preis inbegriffen. Das All-inclusive-Modell ist aber nicht nur für Autofahrende und Firmen und deren Flotte interessant.

Rund zehn Anbieter kämpfen in der kleinen Schweiz um ihre Abo-Kundinnen und -Kunden. Klassische Mietwagenfirmen wie Hertz und Sixt sind ebenso dabei wie der Versicherungskonzern Axa mit Upto sowie die traditionellen Autoimporteure Emil Frey und Amag (mit Clyde). Sie alle stehen anderen kreativen Dienstleistern wie Carvolution, Vivelacar, Navigas, Carify, Flatdrive oder Arval gegenüber.

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Was bei Benzinern und Dieslern mit dem Auto-Abo immer besser läuft, ist für Elektroautos geradezu prädestiniert. Das sieht auch Léa Miggiano von Carvolution so. Die Co-Gründerin der ersten Schweizer Auto-Abo-Unternehmung sagt: «Wir sehen, dass gerade beim ersten Elektroauto noch eine gewisse Unsicherheit besteht. Deshalb sind diese Fahrzeuge im Abo sehr beliebt und eine gute Option, sie zu testen.»

Das Risiko minimieren

Das ist nicht alles. Mehmet von Burg, Co-Besitzer von Navigas weist darauf hin, «dass künftige Elektroautos noch viel grössere Reichweiten erlauben und das flexible Abo-Modell deshalb sinnvoll ist».Kommt hinzu: Der Wertverlust von E-Cars ist gemäss Simona Altwegg von Axa infolge der raschen technischen Entwicklung im Bereich der Batterien zurzeit noch ein bisschen höher als jener eines vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotor: «Deshalb ist das Abo eine ideale Möglichkeit, ein Elektroauto erst einmal über einen längeren Zeitraum zu testen, ohne sich Sorgen zu machen über die Amortisation.»

«Ein Abo ist der sorgenfreie Einstieg»
Clyde

Timo Nührich, CEO von Clyde, einem Startup der Amag-Gruppe.

Quelle: ZVG

Clyde-CEO Timo Nührich über das Elektroauto im Abo. Das Interview. 

Ein Abo erlaubt es auch, sich nicht nur mit der neuen Technologie und dem Laden vertraut zu machen. Eine Automobilistin kann dank den kurzen Laufzeiten auch gleich verschiedene Typen vergleichen. «Wir bieten beispielsweise ab drei Monaten den Cityflitzer Yaris Hybrid von Toyota an, das Sport-Coupé EV6 von Kia, aber auch ein E-Nutzfahrzeug von Peugeot», sagt Patrick von Bachellé, Leiter von Emil Frey ABO/ New Business.

Von den Vorteilen eines Abos ist auch der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer überzeugt: «Abos nehmen den Kunden und Kundinnen alle Risiken, die vermeintlich mit dem Umstieg auf die Elektromobilität verbunden sind.»

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