Die Credit-Suisse-Aktie ist am Dienstag nun auch unter die Marke von vier Franken gefallen. Die Titel der krisengeschüttelten Grossbank setzen ihren Sinkflug trotz einer leichten Erholung des Gesamtmarktes fort und wurden am Nachmittag noch bei einem Allzeittief von 3,95 Franken gehandelt. Vor Jahresfrist lag der CS-Aktienkurs noch bei über zehn Franken.

Bereits in der vergangenen Handelswoche waren die Credit-Suisse-Aktien um fast 20 Prozent abgerutscht. Belastet werden die Titel der Grossbank von der Ungewissheit und zahlreichen Spekulationen über die bevorstehende Strategieanpassung: Vergangene Woche hatten diverse angelsächsische Medien über mögliche Massnahmen berichtet – darunter auch über eine mögliche Zerschlagung der Investmentbank. Für grosse Unruhe bei den Investoren gesorgt hatte aber insbesondere ein Bericht über eine mögliche milliardenschwere Kapitalerhöhung.

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Credit Suisse versuchte zu beschwichtigen

Die Grossbank hatte am Montag die Anleger zu beschwichtigen versucht: Sie sei mit der laufenden Strategieüberprüfung auf Kurs, versicherte die CS-Führung in einer Mitteilung. Die Überprüfung schliesse auch mögliche Veräusserungen und Verkäufe von Vermögenswerten ein, betonte sie. Die Ergebnisse der Überprüfung sollen weiterhin am 27. Oktober gemeinsam mit den Zahlen zum dritten Quartal 2022 vorgelegt werden, schrieb die Credit Suisse.

Die Grossbank hatte im Juli eine umfassende Strategieüberprüfung als Reaktion auf die anhaltende Serie von Grosspannen und Verlusten angekündigt. Auch den Konzernchef wechselte sie aus.

Aus den negativen Schlagzeilen kommt die Credit Suisse seit dem Frühling 2021 nicht mehr heraus: Vergangenes Jahr war sie zunächst von der Liquidierung der «Greensill»-Fonds mit hohen Verlusten für die Fondsanleger sowie den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos erschüttert worden. Die Grossbank musste das Jahr 2021 mit einem Verlust abschliessen – und ist auch in diesem Jahr in den roten Zahlen geblieben. Alleine über die vergangenen drei Quartals summierten sich die Verluste auf fast vier Milliarden Franken.

(AWP/mth)