Das kantonale Steueramt Zürich hat vor wenigen Tagen eine Anzeige wegen Steuerbetrugs gegen den Bündner Immobilieninvestor Remo Stoffel eingereicht. «Die Anzeige ist bei der Oberstaatsanwaltschaft eingegangen, das Verfahren wegen Steuerbetrugs wird durch die Staatsanwaltschaft III geführt», sagt Medienbeauftragte Corinne Bouvard in der neuesten Ausgabe der «Handelszeitung». Die Zürcher Staatsanwaltschaft III ist auf komplexe Wirtschaftsdelikte spezialisiert und hat grosse Fälle wie das Swissair-Grounding oder die Erb-Pleite bearbeitet.

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Der nun erstatteten Anzeige durch das Zürcher Steueramt gingen umfangreiche und langjährige Strafuntersuchungen der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV voraus. Gestützt auf 800 Bundesordner mit Ermittlungsakten hat die ESTV einen Untersuchungsbericht verfasst und die Ergebnisse an die involvierten Parteien weitergereicht. Nun wird der Zürcher Fiskus aktiv. Doch die Voraussetzungen für Steuerbetrug sind hoch. Das Gesetz verlangt eine Täuschungsabsicht über steuerrelevante Tatsachen. Steuerbetrug wird mit Bussen, Geldstrafen oder Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren geahndet.

«Keine Kenntnisse»

Die ESTV äussert sich zum Fall nicht und verweist auf das Steuergeheimnis. Remo Stoffel lässt über seinen PR-Berater Peter Hartmeier ausrichten: «Wir haben keine Kenntnisse von einer Strafanzeige und können deshalb nicht Stellung nehmen.» Es gilt die Unschuldsvermutung.

Turmbau zu Vals

Der Churer Immobilienunternehmer Remo Stoffel will im Bündner Bergdorf Vals das höchste Gebäude Europas bauen. Anfang Februar hatte er in den Medien sein Vermögen offengelegt: Es beläuft sich nach seinen Angaben auf 1,7 Milliarden Franken. Stoffel machte auch vor dem Turmbau zu Vals in der Vergangenheit immer wieder von sich reden. Ein gutes Geschäft machte Stoffel, als er 2005 mit zwei Partnern die Immobilienfirma Avireal aus der Konkursmasse der Swissair kaufte. 2011, nach einem wüsten Rechtsstreit, brachte der Bündner seine Anteile in das Bau- und Immobilienunternehmen Priora ein.

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