Das neuste Handelszeitung-Ranking zu den 3a-Vorsorgefonds spricht eine klare Sprache: Die Unterschiede zwischen den einzelnen, von den Banken angebotenen Vorsorgelösungen sind gross. Vor allem aber zeigt sich einmal mehr, dass es sich nicht lohnt, auf teure, aktiv verwaltete Fonds zu setzen. Nicht nur schaffen es die wenigsten, mehr Rendite herauszuholen als bei einer passiven Anlagestrategie, sie verrechnen für ihren Aufwand auch deutlich höhere Kosten. Und das schlägt dann eben auch auf die Rendite. Über die Jahre hinweg kann das Tausende Franken ausmachen.
Dass die meisten aktiven Fonds den Markt nicht schlagen, ist eine alte, von zahlreichen Studien wiederholt belegte Tatsache. Ja, es gibt immer wieder glückliche oder besonders talentierte Fondsmanager. Wer ein wenig spekuliert – und darum geht es ja beim aktiven Fondsmanagement –, muss auch mal gewinnen. Das Problem ist nur, dass Bankkundinnen und Bankkunden im Voraus schlecht erahnen können, welcher Fondsmanager die gute Nase hat. Fakt ist nur: Die meisten von ihnen halten ihre Nase für besser, als sie ist.
«Je länger es noch dauert bis zur Pensionierung, desto höher darf das Risiko sein.»
Viel wichtiger als der Anbieter ist die Strategie, mit der die Vorsorgegelder angelegt werden. Viele Aktien oder wenige? Fokus auf die Schweiz oder auf einen internationalen Anlagemix? Das hängt vor allem vom Risiko ab, das man eingehen will. Hier gilt die alte Daumenregel: Je länger es noch dauert bis zur Pensionierung, desto höher darf das Risiko sein. Denn nirgends gilt so sehr wie beim 3a-Vermögen: Mit genügend Anlagehorizont lässt sich jeder Kurseinbruch aussitzen. Und 3a-Gelder an der Börse anzulegen, lohnt sich. Der schlechteste Entscheid ist noch immer, diese Gelder jahrelang auf dem mager verzinsten Vorsorgekonto liegen zu lassen. Risiko rausnehmen sollte nur, wer das Geld in absehbarer Zeit braucht.
Für die Kundschaft sind das alles gute Nachrichten. Wer sich bei seinem Altersguthaben nicht verspekulieren will, legt es am besten in ETF-Lösungen an, die sich passiv an Marktindizes orientieren. Das Gute dabei: In den letzten Jahren ist nicht nur das Angebot an ETFs stark gewachsen, es gibt auch immer mehr gut gemachte, einfache Digitalangebote für die 3a-Anlage in ETFs. Mit wenigen Klicks lässt sich bei diesen die Anlagestrategie steuern – und das bei Gebühren, die im Schnitt der von uns getesteten Produkte etwa halb so hoch sind wie bei den 3a-Fonds der Banken. Dass diese Anbieter in unserem Ranking obenaus schwingen, ist nicht nur kein Zufall, sondern letztlich auch ein wichtiges Signal an die Banken, sich zu bewegen.