Die globale Nachfrage nach Luxusgütern dürfte auch im Jahr 2019 entscheidend vom Kaufverhalten der jungen Generation chinesischer Konsumenten beeinflusst werden. Vermehrt würden die Käufer jedoch in ihren Heimatland zu den Produkten der Premiummarken greifen und in geringerem Masse auf Auslandsreisen.

Die Experten des Beratungsunternehmens Bain&Company rechnen im Gesamtmarkt für das vergangene Jahr 2018 mit einem Umsatzplus von rund 6 Prozent auf 260 Milliarden Euro (umgerechnet 232 Mrd Fr.). Im laufenden Jahr wird der am Dienstag veröffentlichten Studie zum Luxusgütermarkt ein Plus von 4 bis 6 Prozent erwartet.

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Die anhaltende Dynamik beruhe vor allem auf der Kauflust asiatischer Konsumenten, heisst es weiter. Das globale Luxusgütergeschäft habe sich auf einem hohen Wachstumsniveau eingependelt und diese «neue Normalität» werde sich bis 2025 mit jährlichen Zuwachsraten von 3 bis 5 Prozent fortsetzen, so die Erwartung der Studienautoren.

Vor allem in China wird laut der im Auftrag des italienischen Luxusgüterverbands «Fondazione Altagamma» erstellten «Luxury Study 2019» ein Anstieg des Absatzes von Premiummarken um mehr als 20 Prozent erwartet. Da der Kauf immer öfter im Heimatland erfolge, gehe dies zu Lasten der früher traditionell starken Absatzdestinationen Hongkong oder Macao. Aber auch das asiatische Luxusgeschäft ausserhalb Chinas werde mit einem Plus von 10 bis 12 Prozent weiter wachsen. Als Grund wird die wachsende Mittelschicht in Indonesien, Vietnam und auf den Philippinen genannt.

USA und Europa mit durchwachsenen Aussichten

Für Europa rechnen die Experten mit einem Wachstum von 1 bis 3 Prozent. Zwar habe der günstige Wechselkurs 2018 die Nachfrage insbesondere von asiatischen Touristen gestützt. Die politischen Turbulenzen in Grossbritannien und Frankreich sowie die Aussichten auf eine Konjunkturabschwächung würden den Ausblick jedoch eintrüben. In der Schweiz hängen vor allem die Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont vom Kaufverhalten der asiatischen Kunden ab.

Für Nord- und Südamerika wird ein Wachstum von 2 bis 4 Prozent erwartet. 2018 hätten die Pläne für eine Steuerreform die US-Konsumenten verunsichert. Angesichts des schwelenden Handelskonflikts mit China würden zudem die kauffreudigen Reisenden aus der Volksrepublik ausbleiben.

Im Rest der Welt wird 2019 mit einem Umsatzrückgang um rund 2 Prozent gerechnet. Der Mittlere Osten leide unter der Aufwertung seiner Währungen und die Bewohner würden lieber im Ausland shoppen.

(awp/tdr)