Die Geschäftsidee?
Bessere und effizientere Geldanlageentscheide mit künstlicher Intelligenz und dem Wissen von Millionen von Menschen.

Wie ist sie entstanden?
Die Idee kam, als 2011 das Kernkraftwerk in Fukushima explodierte. Professionelle Investoren benötigten mehrere Wochen, um den Einfluss der Katastrophe auf ihre Portfolios zu messen.

Warum der Name?
Sentifi ist kurz für Sentiments in Finance.

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Woher stammt das Startkapital?
Die erste Zeit habe ich selber finanziert. Danach kamen einige Angel-Investoren aus der Schweiz dazu, gefolgt von Super-Angels aus Asien und grösseren Schweizer Investoren wie beispielsweise Postfinance.

Womit erzielen Sie die Umsätze?
Mit monatlichen Lizenzeinnahmen für die Nutzung unserer Analytics sowie Werbeeinnahmen.

 

Die Vision?
Jede Investment-Entscheidung mit kollektiver Intelligenz bereichern.

 

Die grosse Stärke?
Unsere Daten: Mit der Kombination von Milliarden ausgelesener Datenpunkte können unsere Algorithmen Zusammenhänge identifizieren, welche ein einzelner Mensch nicht erkennen kann.

Die grösste Herausforderung?
Ein skalierbares System zu bauen, welches mehrere tausend Millionen Quellen klassifizieren und mit diesen Daten mehrere hunderttausend Vermögenswerte automatisch analysieren kann.

Der bisher grösste Erfolg?
Das Gewinnen von namhaften Finanzinstituten als Kunden sowie über 50 führende Medienplattformen weltweit, die unsere Analysen rund 200 Millionen Mal pro Monat anzeigen.

Das Überraschendste bisher?
Die Komplexität und die Dauer (fünf Jahre!), um automatisierte Analysen über alle gelisteten Aktien der Welt zu bauen.

Der nächste Schritt?
Das über die letzten Jahren gelegte Fundament mit einmaligen Produkten zu kapitalisieren und eine weltweit führende Position in Finanzanalysen aufzubauen.

Website: www.sentifi.com // Gegründet: Ende 2012; aktiv in Zürich ab April 2014 // Firmensitz: Zürich // Gründer: Dr. Anders Bally (53), Gründer und VRP; er hat bisher sechs Unternehmen mit aufgebaut // Anzahl Mitarbeiter: 57 // Umsatzziel für 2019: siebenstellig // Profitabel ab: 2021.

Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Sentifi

Daniel Gutenberg, VI Partners

«Gebe Sentifi eine KMU-Zukunft»
«In den letzten zehn Jahren habe ich viele Konkurrenten in diesem Bereich gesehen, aber die sind alle verschwunden. Das deutet auf einen schwierigen Markt hin. Vielleicht waren sie aber auch zu früh, und die Zeit ist erst jetzt gekommen. Sentifi ist schon relativ lange unterwegs und hat bereits ziemlich viel Geld verbraucht. Dafür hat man nun ein Produkt, das man verkaufen kann. Dieses wirkt recht ausgereift, in die Weiterentwicklung muss man derzeit nicht mehr sehr viel investieren. Allerdings sagt es mir am Schluss nicht, ob ich die Aktie nun kaufen oder verkaufen soll. Vielleicht habe ich da aber auch andere Anforderungen als die Zielgruppe der Medien, Banken und Family Offices. Jetzt geht es darum, diese Käufer auch zu finden – beliebig viele zahlende Kunden wird es nicht geben, zumal die Websites der London Stock Exchange und einiger anderer die Informationen von Sentifi ja gratis abgeben. Der Gründer macht auf mich einen sehr soliden Eindruck, Sentifi hat auch viel Manpower – derzeit fast zu viel, aber der Grossteil ist im Niedriglohnland Vietnam. Insgesamt gebe ich der Firma eine KMU-Zukunft: Sie wird überleben und Geld verdienen, aber kein Einhorn werden.»

 

Michael Sidler, Redalpine Venture Partners

«Muss den Beweis antreten» 
«Sentiment-Analyse mit Wisdom of the Crowd ist ein sehr spannendes Thema und ein Bedürfnis. Das Geschäftsmodell ist auch gut skalierbar, zumal bei Sentifi die Analyse automatisiert und die Integration beim Kunden leicht ist. Was unbedingt verbessert werden muss: Das Produkt ist noch nicht genügend scharf auf einzelne Use Cases fokussiert. Die einen möchten damit Umweltrisiken tracken, die anderen einen Index für Analysten erstellen, die Dritten wieder was anderes. Sentifi müsste sich auf sehr wenige Problemlösungen konzentrieren und die überlegene Aussagekraft der Daten objektiv validieren. Dann wäre auch klarer, wer der Kunde ist.  Die Konkurrenz wie Bloomberg, Reuters & Co. ist wenig automatisiert, man kann sie schlagen. Daneben gibt es viele kleine Firmen, die mit Machine Learning Daten aufbereiten. Keine davon ist in diesem riesigen Markt zu signifikanter Grösse gekommen. Sentifi hat sehr hohe Ambitionen, das finde ich lobenswert. Das Team macht mir einen guten Eindruck. Der Gründer ist charismatisch, muss jetzt aber erst den Beweis antreten, dass seine Vorhersagen relevanter sind als die der Konkurrenz. Nur wenn ihm das gelingt, könnte Sentifi bedeutende Grösse erlangen.»