Sich auf eine Stelle bewerben und schon im Voraus wissen, wie viel man verdient: Diesen Weg in Richtung Lohntransparenz schlägt neu die Schweizerische Post ein. Ab sofort gibt das Unternehmen das mögliche Gehalt an, wenn es eine Stelle neu ausschreibt, wie die Post in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. 

Der Lohn soll allerdings nur bei Jobs transparent gemacht werden, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Post unterliegen. Dabei gibt das Unternehmen das Einstiegsgehalt mit der möglichen Lohnspanne an.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Die Angabe dient als Orientierungshilfe», so das Unternehmen. Der genaue Lohn hänge aber von verschiedenen Faktoren ab. So etwa von der Qualifikation, der Erfahrung oder der Situation auf dem Arbeitsmarkt. Laut Post betrifft das neue Vorgehen jährlich rund 2500 Ausschreibungen. Insgesamt sind rund 27’000 Mitarbeitende dem Post-GAV unterstellt.

Die Absprungraten beim Bewerbungsprozess sollen sinken

Die Schweizerische Post verspricht sich von der Angabe des Lohns positive Effekte – zum Beispiel bei der Rekrutierung. «Liegen die Lohnvorstellungen zu weit auseinander, kommt das Thema gleich von Anfang an auf den Tisch und nicht erst beim Vertragsangebot nach möglicherweise stundenlangen Gesprächen», so die Mitteilung weiter. Das Vorgehen mache den Prozess für beide Seiten klarer und effizienter. Zudem sinke damit die Wahrscheinlichkeit, dass jemand im letzten Moment abspringt.

Die Post betont: «Wer Löhne transparent ausweist, sorgt für Lohngleichheit und damit für Chancengleichheit – nicht nur zwischen Frauen und Männern, sondern für alle Mitarbeitenden gleichermassen.» Der Lohn hänge somit nicht vom Verhandlungsgeschick der Stellensuchenden ab, wird Valérie Schelker, Personalverantwortliche bei der Post, zitiert. Vielmehr werde das Gehalt nach Kriterien festgelegt, die für alle fair und nachvollziehbar seien.

(dob)