Einige sprechen von einem globalen Business-Beschleuniger. Die «NZZ» nennt es «Brutkasten der IT-Unternehmer». Profis wählen in der Regel das Wort des Startup-Accelerators.  

Aber am Schluss meinen alle dasselbe: Eine Institution, welche die Kollaboration zwischen etablierten Unternehmen, Startups und Geldgebern unterstützt. Eine Jungfirmen-Hebamme.  

Plug and Play landet in Arlesheim  

Auf dem Feld der Startup-Accelerators zählt die kalifornische Plug and Play zu den ganz grossen Nummern. Und dies global. Das Unternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen Sunnyvale ist weltweit mit über 35 Niederlassungen aktiv. Ab Frühling 2022 auch mit einer offenen Innovationsplattform in Arlesheim bei Basel.  

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Daniela Bar-Gera, Office-Leiterin Plug and Play Basel und Zürich, bestätigt gegenüber der «Handelszeitung» eine entsprechende Meldung des Portals «Startupticker»: «Nach der Eröffnung in Arlesheim soll unser Team dort auf mindestens vier bis fünf Köpfe wachsen. Mit wachsenden Partnern ist die Teamgrösse nach oben offen.»  

In Genf für die IATA aktiv  

Daneben sei geplant, «2022 oder 2023 auch in Zürich eine offene Innovationsplattform zu eröffnen.» Der Hauptfokus des Programms sei aber noch abhängig davon, «ob und welche Partner Plug and Play dort finden wird», sagt Bar-Gera.  

Der Sitz in Arlesheim als Teil des Projekts Uptown Basel ist die erste offene Innovationsplattform von Plug and Play in der Schweiz. Dort sollen ab Frühling vor allem die Themen Industrie4.0, Smart Manufacturing, Logistik und Robotics zum Zug kommen.

Bereits seit dem Jahr 2020 ist Plug and Play in Genf tätig, dort wird ein geschlossener Accelerator für den Airline-Dachverband IATA betrieben.  

Suchen, Prüfen, Beschleunigen  

Was genau die Rolle von Plug and Play ist, beschreibt Bar-Gera so: «Wir helfen etablierten Unternehmen, ihre spezifischen technischen Herausforderungen zu lösen, indem wir global und lokal die besten Startups suchen, prüfen und deren Wachstum zu beschleunigen.»

Diese Startups unterstütze man, «indem wir sie mit unserem riesigen, globalen Netzwerk an Mentoren, Knowledge und Kontakten verbinden und so helfen, in kürzester Zeit ihr maximales Potential auszuschöpfen.»  

Der Landlord von Google  

Dieser Weg ist schon öfters gelungen. Zur Familie der betreuten Einhörner, also solchen Unternehmen, die einen Marktwert von einer Milliarde Dollar erreicht oder längst übertroffen haben, zählt das Plug and Play etwa Dropbox, die Crowdlending-Plattform Lending Club oder Course Hero (Online-Ausbildung).  

 

Gegründet wurde Plug and Play von Saeed Amidi. Der Unternehmer, der aus einer vermögenden iranischen Familie stammt, habe sein eigenes Geld anfänglich im Immobilienhandel im Silicon Valley gemacht, berichtete die «NZZ» vor zwei Jahren.

Einer seiner frühen Immo-Kunden ist mittlerweile bezüglich Firmenwert durch alle Decken geschossen: Als Google erst 15 Mitarbeiter hatte, habe er Büros an sie vermietet» liess Amidi die «NZZ» wissen.  

Saeed Amidi, Gründer von Plug and Play

Saeed Amidi, Gründer von Plug and Play. 

Quelle: Bild: zvg
Andreas Güntert
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