Unterm Strich verdiente Tesla 143 Millionen US-Dollar, wie die Firma am Mittwoch nach US-Börsenschluss im kalifornischen Palo Alto mitteilte. Damit konnte Musk sein Versprechen schwarzer Zahlen doch noch erfüllen, was ihm Analysten in Erwartung hoher Expansionskosten nicht zugetraut hatten.

Der Triumph verblasst zwar bei näherer Betrachtung: Teslas Ergebnis fiel positiv aus, liegt aber dennoch 54 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Doch das ist Anlegern egal. Teslas Aktie startete am Donnerstag mit einem Plus von gut 17 Prozent in den US-Handel.

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Weniger Umsatz

Dabei gingen Teslas Erlöse stark zurück. Der Umsatz fiel trotz eines Rekords von 97'000 ausgelieferten Autos um 8 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Es ist das erste Mal seit 2012, dass Teslas Erlöse im Jahresvergleich sanken.

Dass der Konzern trotzdem einen Gewinn schaffte, lag daran, dass Musk diesmal sparsamer agierte. Tesla betonte, dass die betrieblichen Ausgaben im vergangenen Quartal so niedrig waren wie nie zuvor seit Produktionsstart des Hoffnungsträgers Model 3 im Jahr 2017. Ob diese Kostenkontrolle angesichts von Musks ambitionierten und aufwendigen Zielen lange anhalten wird, steht auf einem anderen Blatt.

Teslas nächste Grossprojekte laufen bereits auf Hochtouren. Musk verkündete, dass der Aufbau einer Fabrik in China schneller als geplant vorangeht und dort bereits testweise produziert werde. Zudem dürfte der weitgehend auf dem Model 3 basierende E-SUV Model Y bereits im Sommer 2020 in die Serienfertigung gehen - Monate früher als bislang angenommen.

Darüber hinaus kommt auch das dümpelnde Energiegeschäft von SolarCity wieder in Gang, das Tesla 2016 übernommen hatte.

Hohe Ziele

Musk zeigte sich im Brief an die Aktionäre «höchst zuversichtlich», dass Tesla 2019 mehr als 360'000 Fahrzeuge an die Kundschaft bringt. Das Erreichen dieser Marke schien zuletzt ungewiss, nachdem Tesla in den vergangenen Quartalen jeweils weniger Autos als von Analysten erwartet ausgeliefert hatte. Das Jahresziel des Herstellers liegt eigentlich bei 360'000 bis 400'000 Fahrzeugen.

Tesla hat an der Börse schon länger einen schweren Stand. Vor dem Quartalsbericht lag der Aktienkurs im Jahresverlauf mit 24 Prozent im Minus, obwohl der Markt insgesamt floriert. Doch nach dem ersten Quartal ohne Verlust im laufenden Jahr kann Musk zumindest vorübergehend auftrumpfen.

Im Aktionärsbrief ist zudem die Rede von «fundamentalen Fortschritten bei unserer operativen Effizienz» - trotz niedrigerer Preise des bei weitem meistverkauften und günstigsten Tesla-Modells 3 hätten sich die Gewinnspannen verbessert.

(awp/tdr)