Die Expansionspläne der All-you-can-fly-Airline Surf Air sind gescheitert, das Europa-Geschäft wird eingstellt. Dies berichten britische und amerikanische Medien. Surf Air war ab Herbst 2017 auch in Zürich mit grossen Ambitionen unterwegs. Die US-Airline bot gegen eine Monatsgebühr von knapp 4000 Franken Flüge im Privatjet an – Mitglieder konnten auf Surf-Air-Routen so viel fliegen wie sie wollen. Doch nun ist dem Unternehmen für das Europa-Geschäft das Geld ausgegangen. Auch die Unsicherheiten bezüglich Brexit hätten eine Rolle gespielt, heisst es. Eventuell komme Surf Air zu einem späteren Zeitpunkt nach Europa zurück.

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Zürich-London besonders im Fokus

Dass es in Europa nicht gut läuft, deutete sich bereits im Juni dieses Jahres  an: So zeigte sich, dass Flüge von Zürich nach London nicht mehr möglich waren. Dabei stand zum Start des Europageschäfts von Surf Air diese klassische Business-Strecke besonders im Fokus. Das war insofern gewagt, da auch etablierte Gross-Airlines wie Swiss täglich sehr viele Flieger auf dieser bei Geschäftsleuten beliebten Rennstrecke im Angebot haben.

Surf-Air-Europa-Chef Simon Talling-Smith hatte ursprünglich angekündigt, drei Mal in der Woche Flüge auf der Businessroute ZürichLondon anzubieten, die er auf bis zu fünfmal in der Woche erhöhen wollte. Nachdem zu Beginn der Flughafen London-Luton das Ziel war, erklärte Surf Air im November 2017, ab Dezember 2017 täglich direkt London-City anzusteuern. Später war London dann aber gar nicht mehr im Angebot. Ausführlich hatte Talling-Smith im Juni 2018 im Gespräch mit der «Handelszeitung» erklärt, warum sich das Unternehmen in Europa neu aufstellen müsse (siehe Interview hier.)

Flüge weiterhin möglich in USA

Surf-Air erklärte damals, dass man sich auf Mailand und Zürich als Basis fokussieren wolle. Das Unternehmen plante, neue Routen ab Nizza bekannt geben zu können. Zudem war Surf Air  eine Kooperation mit dem österreichischen Anbieter Jetclass eingegangen, um ab Zürich in Richtung Luxemburg, München, Wien, Brüssel und Mailand unterwegs zu sein. Doch dann wurde das Angebot nicht nur zurechtgestutzt, sondern mittlerweile in ganz Europa aufgegeben.

Surf Air war 2017 mit einer Maschine vom Typ Embraer Phenom 300 sowie Maschinen vom Typ Pilatus PC-12 in Europa angetreten. Surf Air wurde bereits im Jahr 2013 in den USA gegründet. Das Unternehmen wird dort auch weiterhin fliegen und operiert in Kalifornien, Nevada und Texas.
 

Tim Höfinghoff
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