Wenn Flugpassagiere in der Kabine künftig alle Masken tragen müssen, wird die Bewirtung schwierig. Ob und wie dann Getränke und Mahlzeiten serviert werden können, werde intensiv diskutiert.

Das sagte der Generaldirektor des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA), Alexandre de Juniac, am Mittwoch in Genf. «Es werden Lösungen diskutiert, zum Beispiel, dass nichts serviert wird», sagte de Juniac.

Auf längeren Flügen sei das schwierig. Dort werde überlegt, nur vorher ganz verpackte Mahlzeiten auszugeben, um das Risiko von Ansteckungen bei der Essensausgabe zu reduzieren.

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Rasche Einigung verlangt

Der Dachverband drängt auf eine schnelle Einigung auf Sicherheitskonzepte, um den Flugbetrieb wieder starten zu können. Bis Ende des Monats dürften Lösungen auf dem Tisch liegen, sagte de Junaic. Der Verband befürwortet unter anderem eine Maskenpflicht an Bord, Gesundheitsformulare und Fiebermessen.

Der Generaldirektor kritisierte Massnahmen wie in Grossbritannien, wo ankommende Passagiere für 14 Tage in die Quarantäne sollen: «Unter solchen Bedingungen ist die Rückkehr zu internationalen Reisen nicht möglich.»

Der Flugverkehr erhole sich langsamer als die Wirtschaft insgesamt, schätzt der Verband. Ökonomen haben nach dem schweren Konjunktureinbruch in diesem Jahr schon für 2021 eine Rückkehr zum Wirtschaftsniveau vor der Coronavirus-Krise vorausgesagt.

In der Passagierluftfahrt dürfte das länger dauern, meinte IATA-Chefökonom Brian Pearce. Er geht davon aus, dass die Personenkilometer (RPK) selbst 2025 noch zehn Prozent unter dem bei der letzten Prognose vor der Corona-Krise erwarteten Niveau liegen werden. Das liege unter anderem daran, dass Passagiere sicher zunächst eher im heimischen Markt unterwegs sein und kürzere Strecken zurücklegen würden, sagte Pearce.

(awp/tdr)