Der «Schillingreport 2011» des Kadervermittlers Guido Schilling AG hat den Missstand wieder in Erinnerung gerufen: Frauen sind in Schweizer Grossunternehmen frappant untervertreten. Bei den 116 untersuchten Firmen ist in den Geschäftsleitungen nur jede zwanzigste Person weiblich. Bei den Verwaltungsräten beträgt der Frauenanteil zehn Prozent.

Family Business. Weitaus besser vertreten in Kaderpositionen sind Frauen bei Familienfirmen. Eine 2010 durchgeführte Umfrage der Intes Akademie für Familienunternehmen und des Personalberaters Heiner Thorborg bei 253 Firmen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigte, dass jeder vierte Betrieb von einer Frau geführt wird. Die Zahl der Frauen in der Geschäftsleitung von Familienfirmen nimmt aber drastisch ab, je mehr Umsatz eine Gesellschaft erzielt. Bei sehr grossen Firmen sind Chefinnen ähnlich untervertreten, wie es der «Schillingreport» festgehalten hat.

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Bessere Zahlen. Dabei zahlt sich ein höherer Frauenanteil aus. So hat McKinsey untersucht, welchen Einfluss weibliche Spitzenkräfte auf den Unternehmenserfolg haben. Laut der Studie «Women Matter 1» schlagen sich jene Firmen am besten, in denen am meisten Frauen in den Teppichetagen vertreten sind. Solche Unternehmen erzielen eine Kapitalrendite von 11,4 Prozent, gegenüber 10,3 Prozent im Schnitt aller Firmen. Der Betriebsgewinn liegt mit 11,1 Prozent fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt, und die Aktienkurse stiegen während dreier Jahre um durchschnittlich 64 Prozent, im Vergleich zu plus 
47 Prozent bei allen Firmen.