Seit Tagen befindet sich der japanische Mischkonzern Hitachi und ABB in Gesprächen über einen möglichen Verkauf der Stromnetzsparte des Schweizer Konzerns. Nun haben sich die beiden Konzerne geeinigt.

ABB behält vorerst 19,9 Prozent an der herausgelösten Stromnetzsparte, besitzt aber eine Option zum Verkauf dieses Anteils nach drei Jahren, wie das Unternehmen am Montag mitteilt. Für den 80-Prozent-Anteil erhalte ABB rund 9,1 Milliarden Dollar von Hitachi. 

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Der Preis für den Verkauf des Restanteil soll zu einem fairen Marktwert erfolgen, jedoch mindestens 90 Prozent des vereinbarten Unternehmenswerts ausmachen. Der Abschluss der Transaktion ist für die erste Hälfte des Jahres 2020 geplant. 

Erlös geht an Aktionäre

ABB will 100 Prozent des erwarteten Erlöses auf dem Verkauf «zügig und effizient» durch Aktienrückkäufe oder einen vergleichbaren Mechanismus an die Aktionäre ausschütten. ABB verspricht sich durch die Transaktion eine Vereinfachung des Geschäftsmodels. So soll die bisherige Matrixstruktur des Konzerns mit Abschluss der Transaktion aufgelöst werden. Der Konzern plane zudem eine Reorganisation des Geschäfts, die mittelfristig Kosteneinsparungen von jährlich 500 Millionen Dollar bringen sol

Mit dem Verkauf der Stromnetzsparte geht der Umsatz von ABB um rund ein Viertel zurück. Der Verkauf entspricht den Umbauplänen von Konzernchef Ulrich Spiesshofer, der den Konzern aus Oerlikon stärker auf Robotik und Automatisierung ausrichten will.

ABB-Grossaktionär Cevian zufrieden

Der aktivistische ABB-Investor und Grossaktionär Cevian zeigt sich angesichts der geplanten Abspaltung der Stromnetz-Sparte und des Umbaus des Konzerns zufrieden. «Die angekündigten Massnahmen sind die richtigen Schritte in der Entwicklung von ABB, sie stärken die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft», erklärte Cevian-Co-Gründer Lars Förberg am Montag. «Wir unterstützen die von Verwaltungsrat und Management eingeschlagene strategische Richtung voll und ganz.»

Investor Cevian hatte bereits seit Jahren gefordert, die Stromnetz-Sparte abzuspalten. Der Investor hält rund fünf Prozent an ABB.

(awp/reuters/tdr/mbü)