Der Chef der grössten Hotelkette der Welt sieht die Corona-Krise nicht so pessimistisch wie andere Hotelliers: Arne Sorenson, Präsident und Chef von Marriott, glaubt nicht, dass die Krise die Branche für immer verändern wird.

Die Corona-Krise sei zwar schlimmer als 9/11 und die Finanzkrise zusammen, sagt Sorenson an der «Goldman Sachs Travel and Leisure Conference» am Montag. Es sei jedoch übertrieben zu glauben, Corona verändere das Geschäftsmodell der Hotels für immer, so der Marriott-Chef. 

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«Das spüren nicht nur Hotels oder Restaurants, sondern auch Handwerker, Metzger»

Der Tourismusdirektor von Luzern, Marcel Perren, erwartet, dass erst in drei bis vier Jahren wieder so viele Gäste aus der Ferne kommen wie zuvor. Das Interview gibt es hier

Gruppenreisen kommen nur langsam zurück

Wie das Branchenportal Skift berichtet, sagte Sorensen: «Ich glaube nicht, dass es hinterher so viel anders aussehen wird als vor der Krise». Auch während anderen Krisen sei immer die Rede davon gewesen, sie würden die Hotellerie dauerhaft verändern. Nach dem Abschwung hätten sich die Hotels jedoch immer wieder erholt – und das erwartet Sorenson auch diesmal. 

Einzig gegenüber Gruppenreisen ist der Marriott-Chef skeptisch. «Ich denke, Gruppenreisen werden von allen Segmenten am langsamsten zurückkommen. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sie zurückkommen werden». sagt er. Es könne jedoch einige Jahre dauern.

Bei Marriott ist der Umsatz pro Zimmer im April im Jahresvergleich um 90 Prozent gefallen, rund ein Viertel der Marriott-Hotels war im April geschlossen. Im ersten Quartal sank der Umsatz nach einem guten Start ins Jahr um sieben Prozent. Der Gewinn schmolz um 92 Prozent auf 31 Millionen Dollar zusammen.

(tdr)