Die Migros hat im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung gemacht. Firmen- und Immobilienverkäufe liessen den Reingewinn auf 1,76 Milliarden Franken nach oben schiessen. Im Jahr davor, 2019, hatte der Gewinn des Konzerns 335 Millionen Franken betragen, im Jahr 2018 waren es 475 Millionen Franken gewesen.

Das Resultat von 2020 sei massgeblich beeinflusst durch Einmaleffekte aus dem Verkauf von Globus – einschliesslich der Immobilien der grossen Globus-Standorte – sowie dem Verkauf des Glattzentrums, teilte der «orange Riese» mit.

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Ohne diese Verkäufe wäre unter dem Strich noch ein Reingewinn von 555 Millionen Franken gestanden, hiess es weiter. Es wäre also ebenfalls eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr gewesen, als der Gewinn wegen der Trennung von kriselnden Geschäftsteilen auf 335 Millionen Franken gefallen war.

Der Betriebsgewinn EBIT schnellte 2020 auf 1,87 Milliarden Franken nach oben. Ohne Firmen- und Immobilienverkäufe sowie die Vorgaben der Finanzmarktausicht Finma bei der Migros Bank wäre der EBIT um 4,7 Prozent auf 718 Millionen Franken gestiegen.

Coronapandemie schlägt positiv und negativ durch

Die Coronavirus-Pandemie habe den Geschäftsgang der Migros-Gruppe 2020 massgeblich beeinflusst, schreibt der Detailhandelsriese. In den Läden und auf den Online-Plattformen erhöhte sich die Nachfrage markant. So kletterte der Online-Detailumsatz um knapp die Hälfte auf fast 3 Milliarden Franken.

Auf der anderen Seite musste die Migros schmerzhafte Rückschläge in den Geschäftsfeldern Reisen, Gastronomie sowie im Fitness- und Freizeitgeschäft einstecken. So erlebte der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse wegen der Reisebeschränkungen das schlechteste Geschäftsjahr seiner 85-jährigen Geschichte mit einem happigen Verlust.

In der Gastronomie stürzte der Umsatz um 42 Prozent auf 434 Millionen Franken ab. Und bei der Migros Bank knickte der Gewinn um gut 16 Prozent ein, da wegen Finma-Vorgaben zusätzliche Wertberichtigungen für Kreditausfälle vorgenommen wurden.

Rekordjagd fortgesetzt

Beim Umsatz hat die Migros während der Coronapandemie ihre Rekordjagd fortgesetzt, wie sie bereits im Januar bekannt gegeben hatte. Hamsterkäufe und Onlineboom verhalfen ihr zu einem Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 29,95 Milliarden Franken. Damit hat die Migros ihren Rekord von 28,7 Milliarden Franken aus dem Jahr 2019 nochmals verbessert und blieb haarscharf unter der Marke von 30 Milliarden Franken.

Neben dem Onlinehandel seien die Supermärkte sowie der Discounter Denner und die Convenience-Läden die Wachstumstreiber gewesen. Der Detailumsatz, der den genossenschaftlichen Detailhandel und die Unternehmen des Geschäftsfeldes Handel umfasst, stieg um 2,6 Prozent auf 24,38 Milliarden Franken. Bereinigt um die Verkäufe von Globus und Depot wäre der Detailumsatz um 7,3 Prozent auf von 24,20 Milliarden Franken geklettert.

(awp/tdr)