Transferwise ist eine der grössten europäische Neobanken. Mehr als zehn Millionen Kunden nutzen die Finanz-App für Zahlungen und Einkäufe per Kredite, drei Milliarden Pfund liegen au den Konten. Nun ändert das Unternehmen, das seit mehreren Jahren auch Kunden in der Schweiz bedient, den Namen.

Künftig heisse man nur noch «Wise», kündigt Sprecher Thomas Adamski gegenüber der «Handelszeitung» an. Offenbar leidet das Fintech darunter, dass es immer noch vorab mit Geldüberweisungen assoziiert wird und nicht als vollwertiger Kontodienstleister erkannt wird. Dabei ähnelt das Produktangebot mittlerweile stark dem des britischen Konkurrenten Revolut. Die künftige Wise betreibt in erster Linie Bankkonten und Bezahlkarten. Dabei unterstütze man deutlich mehr Zahlungs- und Kontowährungen als Konkurrent Revolut, hält Adamski fest. 

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Auch Neon arbeitet mit Wise zusammen

Einen Namen machte sich die bisherige Transferwise vor allem mit Fremdwährungsgeschäften und Geldüberweisungen, die sie zu günstigeren Preisen anbot als traditionelle Banken. Das Fintech arbeitet dort auch mit Banken oder anderen Startups zusammen und wickelt etwa die Fremdwährungsüberweisungen des Schweizer Startups Neon ab.

Dieses Geschäft mit anderen Banken soll offenbar ausgebaut werden und kommt künftig als eigene von drei Sparten daher. Zu den Kunden von Wise gehören unter anderem die deutsche Online-Bank N26 oder die britische Monzo.

Zur Zahl der Kunden in der Schweiz macht Wise keine Angaben. Das Land gehöre jedoch «zu den wichtigsten Märkten in Europa», sagt Adamski. «Nicht zuletzt dank der eigenen Währung und den mehr als 300'000 Cross-Border-Pendlern».

Personen, die in verschiedenen Währungsräumen Geschäfte tätigen gehören denn auch zum Zielpublikum von Wise. So bietet das Fintech Kontoverbindungen in verschiedenen Währungen an. Will heissen: Die Bank ist am jeweiligen Zahlungsverkehr angeschlossen und kann Zahlungen direkt empfangen.

Konten für Schweizer Firmenkunden

Allerdings gilt das derzeit nicht für die Schweiz. Wie Revolut bietet Wise zwar Konten in Schweizerfranken an. Wer Geld per Überweisung empfangen will, muss jedoch eine britische Kontonummer angeben, was je nach Absenderbank zu höheren Gebühren führt. Eine Änderung ist derzeit offenbar nicht vorgesehen. Anders als andere ausländische Fintechs bietet Wise jedoch auch Firmenkonten für Kunden in der Schweiz an.

In den Tests der «Handelszeitung» hat Wise jeweils gut abgeschnitten. Die App lässt sich einfach bedienen, die Wechselkurse sind deutlich besser als jene von traditionellen Schweizer Banken (hier zu Wechselkursen oder hier zur App).

Michael Heim Handelszeitung
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