Novartis ist auch im zweiten Quartal 2025 wieder stark gewachsen. Damit knüpft der Pharmakonzern an das Wachstumstempo der vorangegangenen Quartale an. Den Ausblick für das Gesamtjahr heben die Basler zum zehnten Mal in Folge an.

Im zweiten Quartal setzte Novartis knapp 14,1 Milliarden US-Dollar um. Das ist ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) lag der Zuwachs bei 11 Prozent.

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Beim operativen Gewinn verbuchten die Basler einen Anstieg um 21 Prozent auf 4,9 Milliarden. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 4,0 Milliarden nach 3,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs sei vor allem dem höheren operativen Ergebnis geschuldet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Analysten schauen allerdings vornehmlich auf den um verschiedene Einflüsse bereinigten Kern-Betriebsgewinn. Mit 5,9 Milliarden fiel dieser im zweiten Quartal besser als der AWP-Konsens von 5,77 Milliarden aus. 

Entsprechend freundlich fallen denn auch die ersten Analystenkommentare aus. So spricht der zuständige Analyst bei Vontobel etwa von einem «beeindruckenden» Abschluss. Für JPMorgan sind die Zahlen «solide».

Für das Gesamtjahr erhöht das Novartis-Management abermals seine eigene Zielsetzung - die zehnte Anhebung in Folge. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern zwar weiter ein Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Für den operativen Kerngewinn stellt er neu ein Plus im tiefen Zehnerbereich in Aussicht (bisher: tiefer zweistelliger Bereich).

Aktie unter Druck

Trotz starker Zahlen und der erneut angehobenen Guidance sind die Novartis-Aktie am Donnerstag der mit Abstand grösste Verlierer unter den Blue Chips.

Gegen 9.30 Uhr kommen die Papiere noch um 1,8 Prozent auf 93,35 Franken zurück. Ihr bisheriges Tagestief liegt mit 92,44 Franken noch etwas tiefer. Der Leitindex SMI legt unterdessen um 0,5 Prozent zu.

Unter den Medikamenten hebt die UBS in ihrem ersten Kommentar Kisqali, Pluvicto und Scemblix positiv hervor, welche alle die Erwartungen übertroffen haben. Dem stünde eine eher enttäuschende Entwicklung von Cosentyx, Tasigna und Zolgensma gegenüber. Auch Jefferies weisst in einer ersten Einschätzung auf die klar unter den Erwartungen ausgefallene Entwicklung von Cosentyx hin. Die Gründe ortet Vontobel in einer generellen Marktverlangsamung sowie bei stärkerer Konkurrenz in China.

Dass die Aktien eher verhalten auf den Zwischenbericht reagieren, könnte nach Ansicht der UBS-Experten einerseits daran liegen, dass Investoren auf eine stärkere Erhöhung der Guidance gehofft hatten und mit der nun kommunizierten semantischen Feinjustierung eher enttäuscht seien.

Prominenter Abgang 

Vor allem aber dürfe der für März kommenden Jahres angekündigte Rücktritt des langjährigen Finanzchefs Harry Kirsch die Zahlenvorlage etwas überschatten, ist in verschiedenen Kommentaren zu lesen. Kirsch geht in den Ruhestand und wird durch Mukul Mehta ersetzt. Kirsch hatte den Posten des Finanzchefs seit 2013 inne, wie Novartis am Donnerstag mitteilte.

Am 16. März 2026 werde Mehta mit seiner Ernennung zum Finanzchef auch zum Mitglied der Geschäftsleitung berufen. Bis dahin werde Kirsch seine Funktion als CFO und Mitglied der Geschäftsleitung weiter ausüben.

Es sei ihm eine grosse Ehre gewesen, in den vergangenen 22 Jahren für Novartis zu arbeiten, wird Kirsch in der Mitteilung zitiert. «Ich bin stolz auf die Transformation, die wir vollzogen haben - von der Straffung des Unternehmens von sechs auf drei Divisionen über die erfolgreiche Ausgliederung von Alcon und Sandoz bis hin zur Veräusserung unserer Anteile an dem Joint Venture mit GSK im Bereich Consumer Healthcare und an Roche.»

Sei designierter Nachfolger Metha verfüge über mehr als 20 Jahre Erfahrung bei Novartis und habe bereits wichtige Führungspositionen im Finanzbereich in verschiedenen Regionen und Geschäftsbereichen inne, heisst es in der Mitteilung weiter. Er bringe fundierte Fachkenntnisse in der Pharmaindustrie und ein tiefgreifendes Verständnis von Novartis mit.

Laut Novartis-Chef Vas Narasimhan hat der scheidende Finanzchef «Novartis tiefgreifend geprägt». Er «danke ihm für sein unermüdliches Engagement und wünsche ihm alles Gute für seinen nächsten Lebensabschnitt.»

(sda/dob)